Walther Scheidig und die Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar im ‘Dritten Reich’
2015; Taylor & Francis; Volume: 84; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.1179/0959368315z.00000000058
ISSN1749-6284
Autores Tópico(s)Libraries and Information Services
ResumoDer deutsche Kunsthistoriker Walther Scheidig (1902–1977) leitete von 1933 bis 1967 die Staatlichen Kunstsammlungen zu Weimar. Er kooperierte als einflussreicher Museumsdirektor im ‘Dritten Reich’ mit dem Thüringischen Volksbildungsministerium und dem NS-Gauleiter und Reichsstatthalter Fritz Sauckel. Scheidig agierte einerseits als verantwortungsbewusster Museumskustode, der das ihm anvertraute Kunstgut einschließlich der sogenannten ‘entarteten Kunst’ zu bewahren suchte und grundlegende wissenschaftliche Forschung betrieb. Andererseits führte sein persönlicher Ehrgeiz zu weitgehenden Konzessionen an das NS-Regime. Dies wird in seiner auf eine deutsch-nationale Kunst ausgerichteten Ankaufs- und Ausstellungspolitik deutlich. Zudem übernahm er einflussreiche Funktionen wie etwa die kommissarische Leitung anderer thüringischer Museen in Eisenach und Altenburg oder das Amt eines regionalen Sachverständigen für den ‘Schutz des deutschen Kulturgutes gegen Abwanderung’.
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