Komplexes regionales Schmerzsyndrom versus chronisches regionales Schmerzsyndrom (Hand-Finger-Syndrom)

2010; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 42; Issue: 01 Linguagem: Alemão

10.1055/s-0030-1248253

ISSN

1439-3980

Autores

C Wulle,

Tópico(s)

Myofascial pain diagnosis and treatment

Resumo

Das CRPS beinhaltet als wesentlichen Faktor die Dystrophie. Bei einer großen Anzahl der Patienten hat sich jedoch nicht eine Dystrophie entwickelt, sondern der Schmerz steht im Vordergrund mit Bewegungseinschränkung, evt. Sensibilitätsstörungen und / oder Schwellung. Es handelt sich um ein chronisches regionales Schmerzsyndrom oder (Schulter-Arm-)Hand-Finger-Syndrom. Diese Patienten dürfen keinesfalls mit der heute auch bei Laien sehr gut bekannten Diagnose des Morbus Sudeck oder der Algodystrophie konfrontiert werden, um sie nicht in einen dauernden schwerwiegenden Krankenstatus zu treiben. Die exakte Anamnese- und Befunderhebung sowie das persönliche Eingehen auf den Patienten sind unabdingbar. Da der Schmerz bzw. das Schmerzausmaß auch heute noch nicht objektivierbar ist, unterstützt in der Diagnostik das Fehlen einer Seitendifferenz der Weichteilumfänge beider oberen Extremitäten, der Hohlhandbeschwielung / Verarbeitungszeichen und der Kalksalzminderung. Durch diese drei Parameter können sichere Folgen der geklagten Schmerzen objektiviert werden (indirekte Schmerz-Objektivierung). Es gilt, die Ursache ihres Leidens zu finden und soweit wie möglich zu behandeln: 1. Zu lange und unsachgemäße Ruhigstellung (auf Beschwerden des Patienten wurde nicht eingegangen). Diese Patienten können bei rechtzeitiger richtiger Diagnose praktisch immer eine schnelle Heilung erfahren. 2. Schmerzbedingte reflektorische Aufhebung der Bewegungen bei Narben-, Neurom- oder Dehnungsschmerzen. 2a) Es können teils groteske Funktionsbehinderungen entstehen. 2b) Aufgrund der geklagten Schmerzen werden letztlich eine oder mehrere Operationen ausgeführt, von denen keine eine Besserung bringt, sondern jede eher zu einer weiteren Verschlimmerung führt. 2c) Sozialbedingte zielgerichtete Schmerzpotenzierung. Die typische Aussage des Patienten: „ich kann nicht mehr“. Bei sozialer Überlastung oder psychosozialen Schwierigkeiten kommt es zum Leistungsknick oder der posttraumatischen Belastungsstörung. Zur Veranschaulichung werden jeweils Patienten vorgestellt.

Referência(s)