Probleme bei der Beurteilung von Stromtodesf�llen in der Badewanne
1986; Springer Science+Business Media; Volume: 97; Issue: 1 Linguagem: Alemão
10.1007/bf00200955
ISSN0044-3433
AutoresW Bonte, R. Sprung, W. Huckenbeck,
Tópico(s)Restraint-Related Deaths
ResumoIn Düsseldorf und Göttingen wurden von 1972–1986 insgesamt 48 Fälle von Stromtod in der Badewanne bearbeitet. Dabei zeigte sich eine deutliche Zunahme der Fälle etwa ab 1976. Neunzehn Fälle konnten als Suizide abgesichert werden, wobei das weibliche Geschlecht mit 1:3 überwog. Nur in 8 Fällen konnten Strommarken nachgewiesen werden; in 5 anderen Fällen fanden sich lineare, dem Wasserspiegel entsprechende Marken und in 10 Fällen eine auffallende linear begrenzte und auf die Unterwasserpartien beschränkte Verteilung der Totenflecke. Wie das eigene Material zeigt, sind diese Befunde leicht zu übersehen. Da wir linear begrenzte Totenflecke in Badewannen-Todesfällen ohne Stromeinwirkung nicht registriert haben, könnte es sich um einen spezifischen Befund handeln. Wir empfehlen, auf diese bisher wohl als Nebensächlichkeit eingeschätzte Besonderheit in Zukunft mehr zu achten. In allen unseren Fällen waren Elektrogeräte (meist Föns) beteiligt, die Strom von 220 Volt führten. Die geschätzte, teilweise auch gemessene oder berechnete Stromstärke lag zwischen 100 und 250 mA. Dabei dürfte es innerhalb weniger Sekunden zum Herzkammerflimmern gekommen sein. In 14 Fällen fand sich ein Schaumpilz bzw. Schaum in den oberen Luftwegen. Wir vermuten, daß der Stromtod in diesen Fällen durch ein finales Ertrinkungsgeschehen überlagert wurde, ohne daß es zur Entwicklung typischer Ertrinkungslungen kam.
Referência(s)