Der deutsche Sieg bei der Weltmeisterschaft 1954: Mythos und Wunder oder historisches Ereignis?

2005; GESIS - Leibniz Institute for the Social Sciences; Volume: 30; Issue: 4 Linguagem: Alemão

10.12759/hsr.30.2005.4.263-287

ISSN

0172-6404

Autores

S. Jordan,

Tópico(s)

Libraries and Information Services

Resumo

Still today for great parts of the German public the German victory at the football world cup in Bern/Switz erland in is a point of reference when national identi fication is concerned. On the occasion of its 50th anniver sary, plenty of belletristic and scientific literary publica tions, a feature film and audio as well as picture document ations have been produced. Without reference to the respec tive genre, the majority of these works tends to regard the winning of the world cup as a ?myth, some even take it for an origo myth of a national foundation. Apart from that, a striking feature is the personifying point of view, putting special emphasis on the performance of individual figures (Sepp Herberger, Fritz Walter, Herbert Zimmermann). Ap proaches that focus on ?Bern 1954 as a historic event are rare: Attempts to present the winning of the title against the background of the political history of the young Federal Republic of Germany can sometimes be discovered. Ex aminations with methods of daily life studies or the history of mentalities remain to be done. Als die ?BILD am 31. April 2004 titelte ?Die Helden von alle gedopt?, reagierte die deutsche Fu?ballwelt mit Aufregung. Sollten dem deutschen Nati onalteam vor dem Endspiel gegen Ungarn Aufputschmittel wie damals be reits bekannte Amphetamine oder Captagon verabreicht worden sein und nicht Vitamin-C-Pr?parate, wie Mannschaftsarzt Franz Loogen versicherte? Was zun?chst wie ein heraufziehender Eklat anmutete, erwies sich als Aufrei ?er ohne anhaltende Wirkung: Zum einen lie?en sich keine Beweise f?r die Verabreichung leistungssteigernder Substanzen erbringen, zum anderen kann man von Doping im juristischen Sinn erst seit den internationalen Anti-Doping Konventionen von 1967 sprechen. Der ?rger ?ber die als Verunglimpfung deutschen Sports empfundenen Vermutungen veranlasste ARD-Sportreporter Waldemar Hartmann noch am Tag der BILD-Schlagzeile in der Sendung ?Bri sant zu der bezeichnenden Aussage, es sei ?typisch deutsch, dass man auch an diesem r?tteln m?sse. Im Unterschied zu Mythen l?sst sich an historischen Ereignissen nicht r?t teln. Ereignisse der Geschichte lassen sich belegen oder widerlegen, man kann sie pr?zisieren, in Sinnzusammenh?nge stellen und in ihrer Bedeutung auf oder abwerten, aber man kann nicht an ihnen r?tteln, kratzen oder sie in den Schmutz ziehen. Der deutsche 3:2-Sieg ?ber Ungarn bei der Fu?ballweltmeis terschaft im Wankdorf-Stadion in am 4. Juli wird in breiter ?ffent lichkeit als bedeutender Punkt deutscher Identit?tsbildung rezipiert. In der Regel ist die Rede vom ?Mythos von Bern oder vom von Bern. ?Wunder und sind Gegenkonzepte zum historischen Ereignis: Das

Referência(s)
Altmetric
PlumX