Zusammenhang zwischen der Temperatursteigerung bei der Phakoemulsifikation und den auftretenden Zellschäden am Hornhautendothel
2014; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 231; Issue: 08 Linguagem: Alemão
10.1055/s-0034-1382848
ISSN1439-3999
AutoresSteffen Buschschlüter, J von Eicken, U. Wilhelm, F Wilhelm, C Werschnik, Rabea Schlüter, Christian Koch, H. Höh,
Tópico(s)Ophthalmology and Visual Impairment Studies
ResumoHintergrund: Nach einer Phakoemulsifikation können Zellschädigungen am Hornhautendothel auftreten, deren Ursache bislang unbekannt ist. Die Temperatursteigerung in der Vorderkammer während der Linsenemulsifikation gilt als eine potenzielle Schädigungsursache. Ziel dieser Studie war, den Zusammenhang zwischen der Temperatursteigerung und den Zellschäden zu prüfen. Material und Methoden: Die Studie wurde an 86 Schweineaugen durchgeführt, die in 6 Versuchsgruppen A–F aufgeteilt wurden. Gruppe A diente als unbehandelte Kontrollgruppe. In den Gruppen B–E wurde eine Phakoemulsifikation mit verschiedenen gebräuchlichen Geräteeinstellungen simuliert. Gleichzeitig wurde die Temperatursteigerung in der Vorderkammer mit Sensoren gemessen. In Gruppe F wurden lediglich die Instrumente positioniert und Irrigation und Aspiration aktiviert. Bei allen 86 Hornhäuten wurde der Zellschaden am Endothel mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) nach einem standardisierten Protokoll quantifiziert. Der Zellschaden wurde auf eine Korrelation mit den zuvor gemessenen Temperatursteigerungen hin überprüft. Ergebnisse: In Gruppe E mit einer Leistungseinstellung von 50 % und blockierter Aspiration wurden Temperatursteigerungen von bis zu 17,77 °C gemessen. Signifikant niedrigere Temperatursteigerungen wurden in Gruppe D mit 100 % und unblockierter Aspiration gemessen (p = 0,006), hier betrug die höchste Temperatursteigerung 8,89 °C. Dagegen wurde der Zustand der Zellen in Gruppe D rasterelektronenmikroskopisch signifikant schlechter bewertet als in Gruppe E (p < 0,001). Unter Berücksichtigung aller Messdaten konnte keine signifikante Korrelation zwischen der Temperatursteigerung und der Zellschädigung festgestellt werden. Mit der Steigerung der Leistungseinstellung nahm jedoch der Zellverlust nicht linear zu. Schlussfolgerung: Die Temperatursteigerung war in den Messungen nicht die entscheidende Schädigungsursache. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass die Temperatursteigerung in der Vorderkammer bei einer unter Alltagsbedingungen durchgeführten Phakoemulsifikation keine ursächliche Rolle für den Endothelschaden spielt. Aufgrund des starken Zusammenhangs zwischen der Leistungseinstellung und den auftretenden Zellschäden sollte in der klinischen Praxis stets die geringstmögliche Leistungseinstellung verwendet werden, welche die Fragmentierung der Linse ermöglicht.
Referência(s)