Kerndokumentation für Palliativstationen - Strukturqualität und Ergebnisqualität -
2002; Georg Thieme Verlag; Volume: 3; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2002-32625
ISSN1615-293X
AutoresF Nauck, L Radbruch, Christoph Ostgathe, M Fuchs, Karl Neuwöhner, Dieter Schulenberg, Gabriele Lindena,
Tópico(s)Clinical practice guidelines implementation
ResumoSeit 1996 wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutschen Krebsgesellschaft eine Kerndokumentation für Palliativstationen entwickelt, in der personen-, krankheits- und therapiebezogene Daten zum Aufnahmezeitpunkt und nach Behandlungsende erfasst werden können. Die Kerndokumentation wurde in zwei Phasen durchgeführt und auf Praktikabilität und Aussagekraft überprüft; in dieser Studie werden Daten zur Struktur- und Ergebnisqualität aus der zweiten Erprobungsphase vorgestellt. Von den 65 Palliativstationen, die im Jahr 2000 in Deutschland bestanden, nahmen 44 Stationen mit insgesamt 72,2 % der Palliativbetten in Deutschland an der Untersuchung teil. 47,9 % der 1087 Patienten wurden von zu Hause auf die Palliativstation eingewiesen. Von diesen 1087 Patienten konnten 45,6 % nach der stationären Behandlung wieder nach Hause entlassen werden. Der Anteil der verstorbenen Patienten lag bei den aus einem anderen Krankenhaus (59,0 %) oder einer anderen Abteilung (51,7 %) übernommenen Patienten deutlich höher als bei den von zu Hause aufgenommenen Patienten (42,1 %). Für die Vorbereitung der häuslichen Versorgung, die psychische Stabilität und Zufriedenheit, vor allem aber für die Schmerztherapie und Symptomkontrolle wurden gute Verbesserungen während der stationären Therapie dokumentiert. Pflegerische Situation und Allgemeinzustand verschlechterten sich demgegenüber während der stationären Behandlung. Die Ergebnisqualität wies weder für die gesamte Patientengruppe noch für die Gruppe der entlassenen Patienten einen Zusammenhang mit der Strukturqualität der Palliativstationen auf. So konnten weder für die Stationen mit einem höheren Schlüssel für die Krankenpflegestellen pro Palliativbett, noch für die Stationen mit eigenen Psychologen, Physiotherapeuten, Seelsorgern oder Sozialarbeitern signifikante Unterschiede in der Ergebnisqualität gezeigt werden. Die vorgestellten Ergebnisse verdeutlichen, dass für die Qualitätssicherung in der Palliativmedizin eigene Instrumente geschaffen werden müssen, die den besonderen Anforderungen an diese Fachrichtung genügen. Als Voraussetzung dafür ist es notwendig, den Stellenwert der einzelnen Elemente der Palliativmedizin wie Symptomkontrolle oder Kommunikation mit Patienten und Angehörigen zu definieren.
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