Wissen was jugendbeeinträchtigend ist – Membership Categorization in der Alterskennzeichnung von Computerspielen / Knowing Who’s Harmed – The Use of Membership Categorization in Age- Rating Computer Games

2013; De Gruyter; Volume: 33; Issue: 1 Linguagem: Alemão

10.1515/zfrs-2013-0104

ISSN

2366-0392

Autores

Jan Schank,

Tópico(s)

Social and Demographic Issues in Germany

Resumo

Zusammenfassung Zur Umsetzung der Vorgaben des Jugendschutzgesetzes werden Computerspiele durch die Organisation „Unterhaltungssoftware-Selbstkontrolle“ (USK) mit einem Alterskennzeichen versehen, um Kinder und Jugendliche vor Beeinträchtigungen ihrer Erziehung und Entwicklung zu schützen. Der Beitrag betrachtet das zu diesem Zweck betriebene Verfahren aus einer ethnomethodologischen Perspektive als einen spezifischen, institutionell vollzogenen Wissensprozess. Insbesondere soll gezeigt werden, wie in der Begutachtungspraxis verschiedene Membership Categorization Devices (MCDs) eingesetzt werden, um Entscheidungen bzgl. der Altersfreigabe plausibel und nachvollziehbar zu begründen. Nach einer kurzen Darstellung der Membership Categorization Analysis und des analytischen Konzepts des MCD sowie des Prüf- und Kennzeichnungsverfahrens stellt der Artikel anhand von konkreten Textbeispielen aus den im Verfahren erstellten Gutachten dar, wie verschiedene Kategorien und Kategorisierungen in den Gutachtentexten systematisch eingesetzt werden, um eine Einteilung von Spielern in „Beeinträchtigte“ und „Nicht-Beeinträchtigte“ genau entlang der gesetzlich vorgeschriebenen Alterskennzeichen zu erreichen und diese Entscheidungen angesichts verschiedener Wissensbestände und Standards der Beteiligten nachvollziehbar zu begründen. Diese Analyse richtet so den Blick auch auf die Kombinationen von und Übersetzungen zwischen verschiedenen Wissensformen und -formaten sowie auf die praktische Arbeit der Kategorisierung, die dazu nötig ist.

Referência(s)