Artigo Revisado por pares

Beeinflussung der Achslagenanalyse bei torischen Intraokularlinsen durch die Bulbuszyklorotation: Vorschläge zur optimierten Evaluierung der Rotationsstabilität torischer Intraokularlinsen

2006; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 223; Issue: 2 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2005-858715

ISSN

1439-3999

Autores

Arne Viestenz, Achim Langenbucher, Berthold Seitz, A Viestenz,

Tópico(s)

Ophthalmology and Eye Disorders

Resumo

Hintergrund: Nach Implantation torischer Kunstlinsen (tIOL) wurden postoperativ gelegentlich erhebliche Rotationen der tIOLs gemessen. Wir untersuchten die Rotationsstabilität des Auges in der standardisierten Fotodokumentation per se und stellen exemplarisch zwei Lösungsansätze zur optimierten Evaluierung der Nachrotation von tIOLs vor. Patienten und Methoden: 1. Mittels standardisierter Fundusfotografie wurden 550 phake Augen von 275 konsekutiven Patienten in einem Intervall von mindestens 6 Monaten zweimal auf Diapositiv fotografiert. Anhand der Markierung charakteristischer Punkte am Fundusfoto wurde jeweils die Achslage bestimmt und der Rotationswinkel (Bulbuszyklorotation) zwischen den einzelnen Fotos gemessen. 2. Bei 19 Bildpaaren von Augen mit implantierten tIOLs wurden im Abstand von im Mittel 3 Monaten mittels Bifokalfotografie (HRA II) bei stabiler Kopfposition jeweils Vorder- und Hinterabschnitt dokumentiert. Der Winkel zwischen Fundusreferenzachse und tIOL-Achse wurde ermittelt. Bei Wiedervorstellung wurde der Differenzwinkel zwischen tIOL-Fundusreferenzachse gebildet, was dem reellen Rotationswinkel der tIOL entspricht. 3. Je 10 Bildpaare des Vorderabschnitts von Augen mit tIOL wurden mittels simultaner Analyse der Axenfeld-Schlingen vermessen. Bei jedem Vorderabschnittsfoto wurde der Winkel zwischen der Verbindung zweier Axenfeld-Schlingen und der tIOL-Achse gebildet. Die Differenz der Winkel zweier sequenzieller Aufnahmen entspricht dem Rotationswinkel der tIOL. Ergebnisse: 1. Der mittlere absolute Betrag des Rotationswinkels der 550 Augen betrug 2,3 ± 1,7° (Spanne: 0 - 11,5°). Nur 9,1 % der Augen rotierten nicht. Eine Rotation kleiner 3° zeigten 57,3 % der Augen. Drei Grad und mehr rotierten bei 33,6 % der Augen. Ein Alter von über 39 Jahren und ein Astigmatismus über 1,5 D korrelierte signifikant mit stärkerer Zyklorotation (p < 0,04). Aufgrund dieser erheblichen spontanen Bulbusrotation wurden die nachfolgend genannten optimierten Verfahren entwickelt, welche den Messfehler der tIOL-Rotation minimieren. 2. Bifokalfotografie: Der Vergleich der 19 Paare von HRA-Vorderabschnittsbildern allein ergab einen mittleren Betrag der tIOL-Rotation von 5,4 ± 4,8° (Spanne: 0 - 20,0°). Mittels Bifokalfotografie ergab sich ein korrigierter mittlerer Betrag der tIOL-Rotation von 1,9 ± 1,3° (Spanne: 0 - 5,0°). Die überschätzte t-IOL-Rotation korrelierte direkt mit dem Grad der Bulbusrotation (r = 0,94; p = 0,01) und der Stärke des kornealen Astigmatismus (r = 0,54; p = 0,05). 3. Die simultane Vermessung der Axenfeld-Schlingen anhand von 10 Vorderabschnittsfotografien ergab deutlich kleinere Rotationsbeträge (2,3 ± 2,5° Spanne: 0 - 7,0°) als die der tIOL-Achslagenvermessung durch einfachen Fotovergleich (5,5 ± 4,8° Spanne: 1 - 13,0° p = 0,09). Im Einzelfall ließ sich mittels Bifokalfotografie bzw. Analyse der Axenfeld-Schlingen der Messfehler um bis zu 18,0° reduzieren. Schlussfolgerung: Bei der Bestimmung der tIOL-Achslage muss bedacht werden, dass aufgrund von Kopfneigung, Kopfdrehung, Inzyklo- oder Exzyklorotation die Messergebnisse erheblich verfälscht sein können. Eine sinnvolle Alternative zur konventionellen Vermessung der Achsenmarkierung einer tIOL wäre neben der Bifokalfotografie die simultane Axenfeld-Schlingenvermessung.

Referência(s)