Johann Nepomuk Davids Analysen von Werken Johann Sebastian Bachs
1963; Franz Steiner Verlag; Volume: 19; Issue: 3/4 Linguagem: Alemão
10.2307/930425
ISSN2366-2794
Autores Tópico(s)Historical Influence and Diplomacy
ResumoObwohl die Bach-Forschung in der Zeit nach dem zweitenWeltkrieg vor allem quellenkundliche Untersuchungen erfolgreich in den Vordergrund ruckte, gelangten Interpretation und Analyse selbst sehr bekannter und in dieser Hinsicht mehrfach behandelter Werke des Meisters nicht zum Stillstand. Das beweisen u. a. drei einschlagige Veroffentlichungen von Johann Nepomuk David, der die zweiund dreistimmigen Inventionen sowie beide Teile desWohltemperierten Klaviers 1 in z. T. so nouartigerWeise untersucht, daB sowohl die Methode selbst als auch die Ergebnisse, die sie zeitigt, zu einer kritischen Stellungnahme einladen. Die drei genannten Publikationen Davlds, dem eine besondere Affinitat zum Werk Bachs nachgeruhmt und der Bachpreis 1963 der Stadt Hamburg verliehen wurde, erschienen innerhalb weniger Jahre. Sie lassen eine innere Entwicklungslinie klar erkennen. Ausgehend von dem Gedanken, ,,daB Thema, Kontrapunkt, GeneralbaB und Zwischenspiele moglichst der gleichen Substanz entnommen wurden, und daB Bach alle Anstrengungen machte, diese Bauweise auf jeden Fall durchzuhalten 2, werden die Inventionen auf ausfa]tbaren Tafeln vollstandig vorgefuhrt, indem Takte und Taktgruppen mit ubereinstimmexlder oder verwaxldter Motivik untereinanderstehend angeordnet erscheinen. Wenng]eich auch der charakterbildende EinfluB der Tonart auf die betreffenden Stucke, E'ormanlage, Harmonik und Modulation gestreift werden, bleibt doch der Nachweis motivisch-thematischer Einheitlichkeit Hauptarlliegen des Autors, der dieses Prinzip aber in noch weiterer Hinsicllt a]s maNgebeild erachtet, indem es in der Lage sein soll, Zusammenhange zwischen tonartlich gleichen zweiund dreistimmigen Inventionen zu stiften. Dieser Gedanke kommt im Vorwort der zweiten Veroffentlichung klar zum Ausdruck: ,,Diese Schrift will
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