Über die Nierenveränderungen bei Vergiftung mit Oxalsäure und oxalsaurem Kalium
1914; Springer Science+Business Media; Volume: 215; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.1007/bf01997862
ISSN1432-2307
Autores Tópico(s)Medical History and Research
ResumoselbstmSrdelischer Absicht win'den einige Todesfalle beobachtet, die durch eine Verwechslung von Kleesalz mit Bittersalz und Zitronensaure verm-sacht wttrden.Zur Vergiftung anderer Personen wird die Oxals~ure seln" selten verwandt.Nur in England wurden Vergiftungen yon Kindern mit Oxals~ure beobachtet.Die Oxalsaure ist wegen ihres schar~sattren Geschmackes leicht erkennthch, wodttrch die Verwendung zu verbrechereischen Zwecken unmSghch gemacht wird.Als Dosis letahs werden yon den meisten Autoren 5--20 g angegeben.K i o n k a nimmt mit Riicksicht darauf, da$ meistcns bald nach dem Einnehmen des Gif~es Erbrechen eintri~t, wodttrch ein grol]er Teil des Giftes wieder aus dem Kiirper en~fcrnt wird, e~wa 5 g an.Ferner ist die Giftwirkung yon dem jedesmahgen Fiillungszustand des Magens abh~ngig.Ms kleinste Dosis, die den Tod bei einem 16jiihrigen Manne herbeifiihrte, warden 2 g beobachtet.Der Tod tritt meistens kurze Zeit nach Einnahme des Giftes ein.Es sind Falle beobachtet, in denen er unmittelbar nach der Aufnahme des Giftes eintrat (C a s p a r -L i m an).Andere (W o o d m a n n und T i d d y) berichten wiedemm yon Fi~llen, deren Tod erst nach Tagen ein~rat.Die Mor~ali~t betr'agt nach K i o n k a 58% der beobachteten FEUe.Bei der Wirkung der Oxals~ure hat man zwischen den lokalen and resorptiven Wirkungen zu unterscheiden.Die ersten entsprechen den Ver~nderungen, wie sic bei Mineralsiiurevergiftung beobachtet warden, sic sind also vorwiegend ~tzender Natur.Von den mincrahschen Saurevergiftungen tmterscheidet sich die Oxals~urevergiitung dutch den raschen Verlauf ihrer Giftwirkung, den sie beglei~enden nerviisen StSrungen und dem schncll einse~zenden Tode.Die Wirkung auf das Zentralnervensystem ~ul~ert sich bald in Exzitationserscheinungcn, SensibihtatsstSrungen und Liihmungen.Die Lahmungen scheinen Zentral bedingt zu sein, da eine Erregbarkeit des Muskels yon Nerven aus erhalten bleibt.Die Wirkung auf die Muskulatur und mit ihr also auch auf das Herz scheint jedoch auch direkt zu sein, da nach Durchschneiden der Ncrven bei FrSschen Zucknngen auftreten.Eine Blasse der Haut stellt sich ein, die wohl duch eine Erregung der Vasokons~riktoren verm'sacht wird.Der Blutdruck sinkt nach Darreichung grSl~erer Gaben rapid herab, und auch die Atmung erlahmt.Das Sinken des Blutdruckes ist wohl dutch eine Li~hmung des Herzmuskels selbst zu erkl~ren.Einc StSrung in der Herzrhythmik tritt erst sparer ein, demnach scheincn die Ganglien gegen die Giftwirkung widerstandsfahiger zu sein, so dal~ sich zuerst eine Hcrabsctzung der Leistungsfahigkei~ des Herzens bei gut erhaltencr Rhythmik geltend macht.Die Oxalsi~ure wird nicht, wie man frtiher glaubte, im KSrper vSllig zu Kohlcnsaure und Wasser umgewandelt, nut in geringen Mengen wird sic zerstSrt.Es scheint jedoch ein Unterschied bei der Umwandlung zu bestehen, jc nach Art der Apphkation und nach tier Spczics der Versuchstierc.5!ach innerlicher Einfuhr (per os) yon noch nicht gif~igen ~engen werden beim Mcnschen nur 11, bzw.15~ im Ham wiedergefunden ( K i o n k a ).Der nicht umgewandelte Tell der Oxals~ure wird dutch die Hieren und den Darm ausgeschieden.DieAusscheidung geschieh t sehr langsam, so dal~ man nach Oxals~ttrevergiftung eine zwei-his dreiwSchentliche Ausscheidung yon KristaUen beobachten kann.Hieraus l~l
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