Gibt es Unterschiede in den gesundheitsschädlichen Wirkungen von Chrysotil- und Amphibol-Asbest?
2012; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 66; Issue: 08 Linguagem: Alemão
10.1055/s-0032-1309980
ISSN1438-8790
AutoresXaver Baur, Joachim Schneider, H.‐J. Woitowitz, Marcial Velasco Garrido,
Tópico(s)Interstitial Lung Diseases and Idiopathic Pulmonary Fibrosis
ResumoAusgehend von der aktuellen Infragestellung gesundheitsschädlicher Effekte des früher ganz vorrangig eingesetzten Chrysotil (Weiß-)-Asbests erfolgte eine Auswertung der Literatur über In-vitro-, tierexperimentelle und epidemiologische Untersuchungen zur Wirkung der verschiedenen Asbestarten. Chrysotil verursacht nach epidemiologischen Untersuchungen seltener Pleurafibrosen und Pleuramesotheliome als andere Asbestarten. Ansonsten zeigt Chrysotil keine eindeutigen Abweichungen im inflammatorischen, toxischen, kanzerogenen und Fibrose-induzierenden Potenzial im Vergleich zu anderen arbeitsanamnestisch relevanten Asbestarten. Diese Aussagen stützen sich auf klinische, tierexperimentelle und In-vitro-Befunde. Hieraus ergibt sich, dass die Negierung eines Ursachenzusammenhangs, z. B. bei Vorliegen einer Lungenfibrose (Asbestose) oder einer Erkrankung an Lungenkrebs nach einer Chrysotilbelastung von 25 Faserjahren und gleichzeitig weitgehendem Fehlen von Asbestfasern oder Asbestkörpern im Lungengewebe (s. sog. „Fahrerfluchtphänomen“), dem medizinisch-wissenschaftlichen Kenntnisstand widerspricht.
Referência(s)