Mikrochirurgische Rekonstruktion der oberen Extremität nach Brandverletzungen
2005; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 37; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-865801
ISSN1439-3980
AutoresNina Ofer, Steffen Baumeister, Markus Öhlbauer, G. Germann, Michael Sauerbier,
Tópico(s)Burn Injury Management and Outcomes
ResumoZiel: Die Rekonstruktion der verbrannten Extremität stellt höchste Anforderungen an den plastischen Chirurgen, vor allem wenn Hauttransplantate zur Defektdeckung nicht ausreichen und mikrochirurgische Lappenplastiken indiziert sind. Material und Methoden: Anhand einer retrospektiven Analyse von 42 freien Lappenplastiken bei 35 Patienten werden die rekonstruktiven Prinzipien und ein Entscheidungsalgorithmus für die Primär- und Sekundärrekonstruktion der oberen Extremität nach thermischer Verbrennung und Hochspannungsverletzung aufgezeigt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 13 verschiedene Lappenplastiken angewandt. Bei Hochspannungsverletzungen (n = 17) wurden in der akuten und frühen Phase der Primärrekonstruktion (innerhalb von 21 Tagen nach Trauma) überwiegend muskuläre Lappenplastiken eingesetzt. Rekonstruktionen fanden hauptsächlich am Unterarm statt. Bei thermischen Oberflächenverbrennungen (durch Flamme, Kontakt und heiße Flüssigkeit) fand die Primärrekonstruktion meist zu einem späteren Zeitpunkt statt (drei bis sechs Wochen nach Verletzung), oder die Operationen wurden als Sekundärrekonstruktionen (nach sechs Wochen) durchgeführt. Eingesetzt wurden vorwiegend Faszienlappen und Lappen mit kutaner Komponente. Defektdeckungen waren vor allem an Ellenbogen und Handrücken notwendig. Große komplexe Defekte erforderten häufig eine Deckung mit kombinierten Lappenplastiken, die dem Versorgungsgebiet der A. subscapularis entnommen wurden. Die Verlustrate der Lappenplastiken betrug 12 % (n = 5). Der Zeitpunkt der Rekonstruktion hatte entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis der mikrochirurgischen Operation. Vier der fünf Lappenverluste traten bei Rekonstruktionen zwischen fünf und 21 Tagen nach Trauma auf, alle zwischen fünf Tagen und sechs Wochen. Bei der Sekundärrekonstruktion war kein Lappenverlust zu verzeichnen. Schlussfolgerung: Die Vielfalt der Rekonstruktionsmöglichkeiten zeigt, dass die Verbrennungsrekonstruktion ein individuelles Konzept für jeden einzelnen Patienten sowie das gesamte Spektrum der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie erfordert. Dies unterstreicht die enge Verbindung von Verbrennungsmedizin und plastisch-mikrochirurgischer Rekonstruktion, um betroffene Extremitäten erhalten und gleichzeitig Ästhetik und Funktion verbessern zu können.
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