Konsequenzen aus der Evaluation eines chirurgischen PJ-Logbuchs
2011; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 137; Issue: 02 Linguagem: Alemão
10.1055/s-0031-1271384
ISSN1438-9592
AutoresA. Busemann, Wolfram von Bernstorff, C-D Heidecke,
Tópico(s)Musculoskeletal Disorders and Rehabilitation
ResumoHintergrund: Die studentische Lehre im Fach Chirurgie motiviert offensichtlich zu wenig zur Facharztweiterbildung. Nach dem PJ-Tertial Chirurgie sinkt die Motivation für den Arztberuf wie nach keinem anderen Fach. Demzufolge ist ein rasches Umgestalten der chirurgischen Lehre unter konsequenter Einbindung moderner Ausbildungskonzepte zwingend erforderlich. Methode: In der vorliegenden Arbeit wird eine systematische Auswertung von 70 PJ-Logbüchern des Chirurgie-Tertials Anfang August 2008 bis Ende Dezember 2009 an der Universität Greifswald vorgestellt und mit den Ergebnissen einer Befragung derselben Studenten korreliert. Nach Abschluss des Chirurgie-Tertials wurde den Studenten ein anonymer Fragebogen zugeschickt, in dem sie die Wertigkeit des Logbuchs für ihre Ausbildung evaluieren sollten. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigen, dass die Qualität des chirurgischen Tertials als grundsätzlich gut empfunden wird, dass aber das Logbuch in der gegenwärtigen Form als nicht positiv evaluiert wird. Während die meisten der geforderten Untersuchungen von mindestens 70 % der Studenten absolviert wurden, hatten weniger als die Hälfte den Eindruck, dass das Logbuch ihre Ausbildung verbessern konnte. Die Studenten fordern insbesondere eine stärkere Interaktion mit den jeweiligen Tutoren / Mentoren mit kritischer und individueller Diskussion ihrer Stärken und Schwächen sowie mehr "bedside teaching", z. B. im Rahmen von Oberarzt-Lehrvisiten. Des Weiteren wünschen sie sich deutlich mehr Anleitung bei praktischen Tätigkeiten im Gegensatz zu dem zu häufig üblichen "learning by doing". Schlussfolgerung: Das Logbuch ist grundsätzlich geeignet, Lehre zu strukturieren, Lernziele zu vermitteln und die jeweiligen Fähigkeiten / Fertigkeiten abzufragen. Es sollte aber vor einem flächendeckenden Einsatz modifiziert und an die spezifischen Bedürfnisse der Studenten und der Institution angepasst werden. Andernfalls wird es von den Studenten nur als arbeitsintensive Verpflichtung gesehen, die sich eher frustrierend als bereichernd auf die chirurgische Ausbildung auswirkt.
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