Interferon löst okuläre Ischämien aus
2006; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 223; Issue: 5 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2006-926593
ISSN1439-3999
Autores Tópico(s)Vasculitis and related conditions
ResumoHintergrund: Berichte über eine okuläre Mikroangiopathie unter Interferontherapie stammen überwiegend von japanischen Arbeitsgruppen. Nur wenige Kasuistiken aus Europa sind bekannt. Patienten und Methoden: Retrospektive Analyse der Krankenblattunterlagen der Mainzer Universitäts-Augenklinik im Zeitraum 1/2001 bis 12/2003 bezüglich Patienten mit Sehbeschwerden unter systemischer Interferontherapie. Ergebnisse: 12 Patienten (Alter 35 - 67 Jahre) mit systemischer Interferontherapie wegen Hepatitis C, metastasierendem Nierenzell-Ca, chronisch myeloischer Leukämie oder malignem Hautmelanom bemerkten 2 - 10 Wochen nach Therapiebeginn eine Sehverschlechterung. Fundusskopisch stellten wir in allen Augen Netzhautblutungen und Cotton-Wool-Herde fest, einzelne Augen wiesen zusätzlich ein Makulaödem, retinale Gefäßverschlüsse oder eine ischämische Optikusneuropathie auf. An vaskulären Grunderkrankungen lagen ein Diabetes mellitus (6-mal) und arterieller Hypertonus (3-mal) vor. Nach Absetzen der Interferontherapie (10-mal) bzw. Dosishalbierung (2-mal) kam es in allen Augen zur Rückbildung der Ischämiezeichen. Nur in 3 von 24 Augen bestand ein bleibender Visusverlust oder Gesichtsfeldausfall. Schlussfolgerung: Augenärztliche Routinekontrollen unter systemische Interferontherapie sowie ggf. Therapieabbruch oder Reduktion der Interferondosis scheinen notwendig bei subjektiven Sehstörungen mit Auftreten von okulären Ischämiezeichen, insbesondere bei vorbestehenden Gefäßerkrankungen.
Referência(s)