Evidence-based Medicine und Anästhesiologie - Sechs Schritte zur Umsetzung in die Praxis
2003; Georg Thieme Verlag; Volume: 38; Issue: 7 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2003-40068
ISSN1439-1074
AutoresIrmgard Röckl-Wiedmann, Peter Kranke, Franz Porzsolt, Norbert Roewer,
Tópico(s)Healthcare cost, quality, practices
ResumoWird evidence-based medicine (EbM) in der Klinik erwähnt, so erfährt man eine große Bandbreite an Reaktionen. Einerseits hat ein großer Teil der klinisch tätigen Kollegen von Evidence-based medicine gehört, weil das Schlagwort gegenwärtig inflationär gebraucht wird. Andererseits gehören gerade Kliniker eher zur Gruppe der Skeptiker als zur Gruppe der Befürworter, weil sie glauben, dass Therapiefreiheiten beschnitten werden, oder weil sie eine Beeinträchtigung der Arzt-Patienten-Interaktion befürchten. Um die eigentliche Methodik und die deklarierten Ziele ranken sich jedoch viele Mythen. Wir möchten in diesem Artikel der Frage nachgehen, ob evidence-based medicine für die Praxis von Nutzen sein kann und welche Chancen diese Vorgehensweise sowohl für den Arzt als auch für den Patienten bietet. In unserem Beitrag stellen wir zunächst die Methodik und die Ziele der evidence-based medicine vor. Nachfolgend diskutieren wir anhand eines klinischen Beispiels aus der Anästhesiologie die sechs formalen Schritte zur Umsetzung in die Praxis und nennen wichtige Punkte, die die Bewertung einer klinischen Studie erleichtern. Zusammenfassend möchten wir zeigen, dass evidence-based medicine keine „neue” Medizin proklamiert, sondern die ohnehin vorhandene Ausrichtung auf eine solide und kritische wissenschaftliche Basis lediglich stets in Erinnerung ruft. Evidence-based medicine kann dabei als methodische Lösungsstrategie helfen, die Transparenz der Entscheidungsfindung zu verbessern und die Versorgungsleistung für den Patienten zu erhöhen, indem sie zu einem schnellen Transfer von Wissen in die tägliche Praxis beiträgt.
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