Revisão Revisado por pares

Aromatasehemmer - theoretisches Konzept und bisherige Erfahrungen in der Endometriosetherapie

2003; Johann Ambrosius Barth Verlag; Volume: 125; Issue: 07/08 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2003-42517

ISSN

1438-9762

Autores

A. Ebert, Julia Bartley, Matthias David, Karl-Werner Schweppe,

Tópico(s)

Estrogen and related hormone effects

Resumo

Die medikamentöse Behandlung der Endometriose bedarf der Optimierung. Alle modernen Behandlungsstrategien zielen derzeit auf die ovarielle Downregulation oder die Antagonisierung der Östrogeneeffekte am Endometrioseherd. Die Grundlagenforschung liefert hier wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung neuer, spezifischer Therapiestragien. So wurde kürzlich die Überexpression der Aromatase in Endometriosegewebe entdeckt. Die Aromatase (p450arom) ist für die Konversion der C19-Androgene in Östrogen in verschiedensten menschlichen Geweben verantwortlich. Die Aromataseüberexpression hat eine verstärkte lokale Östrogenbiosynthese zur Folge, die wiederum über die zelluläre Hochregulation der Cyclooxygenase-2 (COX-2) eine Stimulation der Prostaglandin E2-Produktion nach sich zieht. Dadurch entsteht eine Art positiver Feedbackmechanismus zwischen beiden Systemen. Außerdem wurde die Defizienz der 17β-Hydroxysteroid-dehydrogenase Type II-Expression als eine weitere Abnormalität in Endometriosegeweben beschrieben, was die lokale Umwandlung von Östradiol in Östron erschwert. Im Gegensatz zum normalen Endometrium führen diese beiden molekularen Abberationen zu einer steigenden lokalen Konzentration von Östradiol und Prostaglandin E2. In verschiedenen menschlichen Zelllinien sind diese wiederum mit Zellproliferation, Migration, Angiogenese, Apoptoseresistenz und sogar Invasivität assoziiert. Konsequenterweise werden die Aromatase und die COX-2 als therapeutische Targets angesehen. Spezifische Aromatase-Inhibitoren (wie Letrozol, Anastrozol oder Exemestan) oder selektive COX-2-Blocker (z. B. Celecoxib, Rofecoxib u. a.) sind viel versprechende, für andere Indikationen eingeführte Substanzen, die in kontrollierten klinischen Studien auf Sicherheit und Wirksamkeit bei Endometriose geprüft werden mü ssen, um das Spektrum der derzeit verfügbaren Therapieoptionen zu erweitern.

Referência(s)