Die vaskularisierte Gelenktransplantation zum Fingergelenkersatz

2007; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 39; Issue: 4 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2007-965229

ISSN

1439-3980

Autores

R. Hierner, Aaron J. Berger, Z.L. Shen,

Tópico(s)

Transplantation: Methods and Outcomes

Resumo

In einer retrospektiven klinischen Studie wurden 16 Patienten untersucht, bei denen eine vaskularisierte Gelenktransplantation durchgeführt wurde. In 12 Fällen war der Gelenkdefekt posttraumatisch, in 1 Fall infektiös, und in 1 Fall kongenital bedingt. In zwei weiteren Fällen bestand ein Defektzustand nach Tumorresektion. Die Serie umfasst 14 Männer und 2 Frauen. Das Durchschnittsalter lag bei 26 Jahren (2 - 42 Jahre). Untersuchungskriterien waren 1) aktive Gelenkbeweglichkeit gemessen mithilfe der Neutral-0-Methode, 2) Art und Anzahl von Komplikationen, 3) athrotische Gelenkveränderungen nach Transplantation und 4) Wachstumsverhalten bei Patienten mit noch offenen Wachstumsfugen. Die aktive Gelenkbeweglichkeit, gemessen mit der Neutral-0-Methode nach mindestens 2 Jahren Nachuntersuchungszeit, betrug für die partielle PIP-Gelenktransplantation Extension/Flexion 0/20/65° und für die partielle MP-Gelenktransplantation 0/20/30°. Nach DIP‐auf-PIP-Gelenktransposition betrug die aktive Beweglichkeit 0/20/60°, nach PIP‐auf-PIP-Transposition 0/30/60°, nach PIP‐auf-MP-Transposition 0/20/80° und nach MP‐auf-MP-Transposition 0/20/57°. Nach mikrovaskulärer PIP-Gelenktransplantation aus dem Bereich der 2. Zehe zum Ersatz des PIP-Gelenkes im Fingerbereich betrug die aktive Beweglichkeit Extension/Flexion 0/25/58°, für den MP-Gelenkersatz im Fingerbereich 0/15/70°. Bei 8 von 14 Patienten trat eine Komplikation auf. Bei drei von vier Patienten mit partieller vaskularisierter Gelenktransplantation sind röntgenologisch Anzeichen arthrotischer Gelenkveränderungen nach Transplantation zu diagnostizieren. Bei allen kompletten Gelenktransplantaten besteht kein röntgenologischer Anhalt für eine frühzeitige Gelenkabnützung. Bei den beiden Patienten mit noch offenen Wachstumsfugen zum Zeitpunkt der Operation besteht ein normales Wachstumsverhalten verglichen mit den entsprechenden Skelettanteilen der Gegenseite. Bei Kindern ergibt sich die Indikation zur vaskularisierten Gelenktransplantation aus Mangel an anderen vernünftigen Therapieoptionen aufgrund fehlender Wachstumspotenz, beim Erwachsenen aus den Kontraindikationen für den prothetischen Gelenkersatz und/oder der Arthrodese. Wenn immer möglich sollte ein Gelenkdefekt unter Anwendung des „Gewebebank-Konzeptes“ nach Chase rekonstruiert werden.

Referência(s)