Arzneimittelfestbeträge: Gruppenbildung, Preisberechnung mittels Regressionsverfahren und Wirkungen
2005; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 67; Issue: 07 Linguagem: Alemão
10.1055/s-2005-858485
ISSN1439-4421
AutoresTom Stargardt, Jonas Schreyögg, Reinhard Busse,
Tópico(s)Pharmaceutical studies and practices
ResumoDas System der Arzneimittelfestbeträge definiert nach bestimmten Regeln für eine Gruppe von Arzneimitteln eine Erstattungsobergrenze durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die Gruppierung der Arzneimittel erfolgt im Gemeinsamen Bundesausschuss unter Anhörung der Betroffenen. Danach werden, um die Gruppierung von Arzneimitteln mit verschiedenen Wirkstoffen innerhalb einer Gruppe zu ermöglichen, so genannte Vergleichsgrößen errechnet. Am Ende bestimmen die Spitzenverbände der Krankenkassen die Höhe der Festbeträge mittels eines mehrstufigen Regressionsverfahrens. Die Wirkung des Festbetragssystems ist jedoch beschränkt. Einerseits existieren starke Anreize, die Arzneimittelpreise auf das Festbetragsniveau zu senken, andererseits gehen vom Festbetragssystem keine Anreize zu weiteren Preissenkungen aus. Hinzu kommt, dass die Gesamtausgaben für Arzneimittel oder das Verschreibungsvolumen mit dem Festbetragssystem allein nicht zu kontrollieren sind, da es lediglich auf den Faktor Preis wirkt. Die Anwendung des Systems der Arzneimittelfestbeträge zur Reduktion der Arzneimittelmittelausgaben bedingt damit den Einsatz weiterer Regulierungsinstrumente. Dennoch ist das System der Arzneimittelfestbeträge in Deutschland ein wirksamer Mechanismus, der - im Vergleich zu anderen Instrumenten der Preisregulierung - die Notwendigkeit, im Arzneimittelbereich zu sparen, mit minimaler Einschränkung der Versorgungsqualität kombiniert.
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