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Funktionelle Langzeitergebnisse und Lebensqualität nach Proktokolektomie und Ileumpouch-analer Anastomose bei Colitis ulcerosa

2003; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 128; Issue: 8 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2003-41376

1438-9592

S. Willis, M. Lörken, Franz Hölzl, V. Fackeldey, V. Schumpelick,

Stoma care and complications

Einleitung: Der ileoanale Pouch hat sich als Behandlungsmethode der Wahl in der chirurgischen Therapie der Colitis ulcerosa durchgesetzt. Es war daher das Ziel der vorliegenden Studie, anhand des eigenen Patientenkollektivs funktionelle Langzeitergebnisse und postoperative Lebensqualität zu untersuchen. Methodik: Die funktionellen Langzeitergebnisse wurden anhand eines standardisierten Fragebogens bei 37 Patienten, deren Operation mehr als 5 Jahre zurücklag, erfasst. Die Beurteilung der Kontinenz erfolgte anhand des Kelly-Hohlschneider-Scores in der Modifikation nach Herold. Das subjektive Wohlbefinden und Fragen zur Lebensqualität wurden anhand eines validierten Kernfragebogens evaluiert (EORTC QLQ-C30). Ergebnisse: 24 von 37 Patienten konnten ausgewertet werden. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 8 (5-13) Jahre. Die spätpostoperative Stuhlfrequenz betrug 5,5 ± 1,7/Tag. Im retrospektiven Vergleich zur präoperativen Situation war die Warnungsperiode vor dem Stuhlgang nach ileoanaler Pouchoperation signifikant verlängert, während Stuhlfrequenz und -konsistenz, die Häufigkeit von Stuhlschmieren und die Sensibilität unbeeinflusst blieben. Ebenfalls retrospektiv berichteten 83 % der Patienten eine Verbesserung ihrer Lebensqualität nach ileoanaler Pouchoperation. Der auf der Basis des EORTC QLQ-30 validierte Gesamt-Lebensqualitätsindex war mit 83 (28-100) % annähernd normal. Patienten mit ehemaligen Komplikationen hatten einen signifikant geringeren Lebensqualitätsindex als Patienten, die nie eine Komplikation erlitten hatten. Es bestand keine eindeutige statistische Korrelation zwischen Lebensqualitä tsindex und Stuhlkontinenz oder Lebensalter. Diskussion: Der ileoanale Pouch führt zu einer erhöhten Stuhlfrequenz mit eingeschränkter Kontinenz. Während komplikationslose Verläufe zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen, bedingen postoperative Komplikationen häufig eine anhaltende Verschlechterung der postoperativen Lebensqualität.