[The permissive society and the superego].
1970; National Institutes of Health; Volume: 24; Issue: 9 Linguagem: Alemão
Autores
Henry Lowenfeld, Yela Lowenfeld,
Tópico(s)Psychoanalysis and Social Critique
ResumoFreud sah die Problematik zunehmender Triebeinschrankung ebenso wie die Freigabe der Triebbefriedigung, wahrend die meisten Dissidenten die Triebgefahr leugneten. Freud ahnte nicht, wie weit die bestehende Gesellschaft in der Gewahrung von Triebbefriedigung gehen wurde. An die Stelle der Leugnung der Triebe trat eine Einstellung, die sie, indem sie Befriedigung zulast, nicht ernst nimmt (»Permissveness«). Die Autoren, die sich bewust sind, das sie nur einen Aspekt einer komplexen Entwicklung untersuchen, gehen von dem Faktum aus, das trotz gesteigerter Triebbefriedigung beim wohlhabenden (amerikanischen) Mittelstand kein »friedliches Akzeptieren der Kultur«, sondern verstarkte Unzufriedenheit, verstarktes Unbehagen zu finden sind. Ihre Erklarung: die sexuelle Befriedigung ist schal geworden, daher die Flucht zu Rauschmitteln; milde Vater taugen nicht zur Verarbeitung des fruhkindlich-strengen Uberichs, die Schuldgefuhle werden verdrangt und stiften das heute dominierende Unbehagen; die Aggression trifft auf keinen Widerstand, die Enttauschung an den Eltern fuhrt zur antihistorischen Kulturverachtung, zur Massenbildung in den Peer-Group-Subkulturen, zur Verstarkung des Generationenkonflikts und zur Identifikation mit starken Vatern (den Fuhrergestalten der kommunistischen Revolutionen der Gegenwart).
Referência(s)