Solaningehalte von 58 Kartoffelsorten
1949; Springer Science+Business Media; Volume: 89; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.1007/bf01984297
ISSN0044-3026
Autores Tópico(s)Plant Pathogens and Resistance
Resumo1. Aus den Ergebnissen der Solaninbestimmungen in 58 Kartoffelsorten der Ernte des Jahres 1938 von gleichen Versuchswirtschaften aus 6 verschiedenen Anbaugebieten Deutschlands ist zu folgern : a) Die Neigung zu erhohten Solanin gehalten scheint hauptsachlich eine Sorteneigentumlichkeit zu sein. — b) Ein Einflus der “Wachstumsfaktoren” (Herkunft) istnach diesen Untersuchungen nicht mit Sicherheit zu erkennen. 27 Kartoffelsorten zeigten bei samtlichen untersuchten Proben einen Solaningehalt von kleiner als 10 mg je 100 g Kartoffeln. Von den 343 untersuchten Proben batten 254 = 74,1% einen unter 10 mg% liegenden Solaningehalt. 2. Es wird vorgeschlagen, Kartoffeln mit mehr als 15 mg% Solanin als “verdachtig” fur Solaninvergiftungen anzusehen. Angabe von 18 Kartoffelsorten, deren Solaningehalte bei einer oder mebreren Proben uber 15 mg% lagen. 3. Nach gelegentlichen Solaninbestimmungen im Jahre 1947 haben Gaswasser, “Hexapraparate” (zur Bekampfung des Kartoffelkafers) und die ausergewohnlich starke Trockenheit keinen wesentlichen Einflus auf die Hohe des Solaningehaltes ergeben. 4. Die fruher von mir angegebene Arbeitsweise zur Solaninbestimmung wird unter Zufugung von Abanderungen beschrieben. — a) Der Solaningehalt von Einzelknollen gleicher Herkunft kann sehr verschieden sein. Fur den Durchschnitt rind daher mindestens 2 kg Kartoffeln notig. Bei noch groseren Proben, die in besonderen Fallen erwunscht sind, werden die gewaschenen Kartoffeln von Nabel nach Krone geteilt. Zur Solaninbestimmung wird eine aus den Teilstucken entnommene Durchschnittsprobe von 2 kg verarbeitet. — b) Zur Reinigung des Rohsolaninswird auf eine arbeitstechnische Vereinfachung der Arbeitsweise hingewiesen. 5. Eine Methode zur Solaninbestimmung in Einzelknollen ist zur Losung verschiedener “Solaninfragen” erforderlich. Die Giftwirkung des Solanins scheint von Begleitumstanden abhangig zu sein. Bei Bekauntgabe von Gesundheitsschadigungen durch erhahten Solaningehalt der Kartoffeln sollten die Begleitumstande moglichst eingehend beschrieben und vor alien Dingen die Kartoffelsorte einwandfrei festgelegt werden: Die Zuchtung von Kartoffelsorten, die keine oder nur eine geringe Neigung zu erhohten Solaningehalten zeigen, ist anzustreben. In “Solaninjahren” kann die Gesundheitsschadigung von Menschen und Tieren durch einen erhohten Solaningehalt der Kartoffeln betrachtlich werden. Eine ubertriebene Furcht vor einer Solaninvergiftung ist jedoch unbegrundet, die Krankheitserscheinungen verschwinden anscheinend schnell beim Meiden der stark solaninhaltigen Kartoffeln. Die Moglichkeit einer Schodigung von Tieren durch solaninreiche Abfallkartoffeln und durch Kartoffelschalen ist jedoch besonders zu beachten.
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