Artigo Revisado por pares

Humboldt and Jefferson: A Transatlantic Friendship of the Enlightenment

2017; Wiley; Volume: 90; Issue: 1 Linguagem: Alemão

ISSN

1756-1183

Autores

Ingo Schwarz,

Tópico(s)

Alexander von Humboldt Studies

Resumo

Rebok, Sandra. Humboldt andJefferson: A Transatlantic Friendship of the Enlightenment. Charlottesville, VA: U of Virginia P, 2014. XII + 220pp. $30.00 (cloth).Die Alexander-von-Humboldt-Forschung hat seit dem Tod des Gelehrten bis heute zahlreiche Briefwechsel mit einzelnen Personen oder Gruppen von Zeitgenossen bekannt gemacht. So wurden schon fruh die uberlieferten Briefe von und an Karl August Varnhagen von Ense, Johann Wolfgang Goethe und Christian Carl Josias Bunsen publiziert. In jungerer Zeit erschienen die Briefwechsel mit Carl Friedrich Gaus, Johann Franz Encke und Konig Friedrich Wilhelm IV. von Preusen. Auch die wichtigen Korrespondenzen mit dem Verlagshaus Cotta, dem franzosischen Chemiker Jean-Baptiste Boussingault sowie mit Angehorigen der Familie Mendelssohn wurden jungst durch Briefausgaben erschlossen.Trotz dieses reichhaltigen Angebots an Quellenmaterial sind tiefschurfende Einzelstudien zu den wissenschaftlichen und personlichen Kontakten mit seinen Korrespondenzpartnern eher rar. Man kann deshalb nur begrusen, dass sich die Alexander-von-Humboldt-Forscherin Sandra Rebok dem Beziehungsgeflecht zwischen Humboldt und dem amerikanischen Staatsmann Thomas Jefferson gewidmet hat. Um es gleich vorweg zu sagen: Das Vorhaben, diese durch viele Gemeinsamkeiten, aber auch durch Gegensatze getragene Freundschaft darzustellen, ist gelungen. Damit hat die Autorin eine Lucke in der aktuellen Humboldt-Forschung geschlossen und Masstabe fur weitere wunschenswerte Studien gesetzt.Die Korrespondenz zwischen Humboldt und Jefferson ist sehr gut dokumentiert. Schon 1959 publizierte der Humboldt-Biograph Helmut de Terra den damals bekannten Briefwechsel in englischer Sprache, wobei ihm das Entziffern der franzosisch geschriebenen Briefe aus Feder nicht vollstandig gelang (Proceedings of the American Philosophical Society 103 [1959]: 783-806). Die Berliner Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle gab 2004 die dort dokumentierten Briefe der beiden Personlichkeiten nach den Handschriften heraus (Bd. 19 in der Reihe Beitrage zur Alexander-von-Humboldt-Forschung). Jeffersons Schreiben an Humboldt sind auserdem in mehreren alteren Editionen zuganglich.Da Thomas Jefferson Kopien von seinen Briefen mit einem Polygraph herstellte und gemeinsam mit den empfangenen Schreiben sorgfaltig archivierte, konnte man vermuten, dass seine Humboldt-Korrespondenz nahezu vollstandig bekannt sei. Wie Reinhard Andress jungst in seinem Aufsatz Eine Bitte an Thomas Jefferson um Tabaksamen und Tabak: ein unveroffentlichter Brief Alexander von Humboldts (Alexander von Humboldt im Netz [2016]) zeigen konnte, sind auch im Fall des Briefwechsels zwischen Jefferson und Humboldt Wiederentdeckungen von verschollen geglaubten oder unbekannt gebliebenen Dokumenten noch moglich.Humboldt hatte die Gewohnheit, erhaltene Briefe zu vernichten, sofern sie nicht fur seine Forschungen von Interesse waren. So uberdauerten nur wenige empfangene Jefferson-Briefe die Zeitlaufte, etwa in den Nachlassen von Zeitgenossen, denen Humboldt mit Stolz ein Autograph seines weltberuhmten Korrespondenten geschenkt hatte.Insgesamt gesehen konnte Sandra Rebok also auf gut erschlossene Quellen zuruckgreifen. Ihre Aufgabe bestand nun darin, dieses Material aufzuschliesen und aus anderen zeitgenossischen Dokumenten - vor allem Briefen und Tagebuchern - sowie aus wichtigen Werken von und uber ihre Protagonisten ein moglichst umfassendes Bild einer transatlantischen Beziehung wahrend der politisch und wissenschaftlich bewegten ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zu zeichnen.Auf seiner Amerika-Expedition (1799-1804) begegnete Humboldt vielen Personen, die seine Forschungen beforderten und sein Weltbild dauerhaft formten. Der Prasident der Vereinigten Staaten war, wie die Autorin einleitend zu Recht vermerkt, eine der faszinierendsten Personlichkeiten, die Humboldt auf dem amerikanischen Kontinent traf. Damit aber nicht genug. …

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