10. Augustin und der antike Friedensgedanke
2010; Brepols; Linguagem: Alemão
10.1484/m.ipm-eb.5.113836
ISSN2294-8457
Tópico(s)Augustinian Studies and Theology
ResumoNach 313 fordert das nun christliche Rom immer stärker die Loyalität der Christen ein. Auf diesem Hintergrund und in Absetzung von der manichäischen Lehre vom prinzipiellen Krieg zwischen Gut und Böse entwickelt Augustinus seine Kriegs- und v.a. Friedenslehre. Dabei verliert sich durch die Entdeckung der Gnadenlehre der Optimismus der Frühzeit: Da der Mensch "aus sich nichts als Lüge und Sünde hat", gehört auch "bellum" zu jener pervertierten Streberichtung des Menschen, die der "civitas terrena" entspricht. Allerdings gibt es "zu führende Kriege", die sich gegen bösartig angezettelte Kriege richten. Im 19. Buch von "De civitate Dei" entfaltet Augustinus sein Konzept vom ewigen Frieden als Endziel der "civitas caelestis". Der irdische Friede ist nur ein Vorausbild dieses Friedens. Das ursprüngliche, aber verdorbene Streben des Menschen nach societas, concordia und pax muss durch die Gnade erneuert und auf die wahre "pax aeterna" gerichtet werden. Auf diese Weise fügt sich der Mensch erneut in den "ordo" der Schöpfung ein. Dies Konzept bildet dann den Hintergrund für die große pax-Tafel in Kap. 19, 13, wo sich der Bogen von der pax corporis bis zur ewigen Ruheordnung aller Dinge: Frieden besteht jeweils in Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, die im Bereich des Staates im Einklang von Befehl und Gehorsam besteht. Die Friedenskonzeption fördert im Gefolge des platonischen Erbes den Dualismus von weltlicher und himmlischer Ordnung und bereitet so den Dualismus von geistlicher und weltlicher Macht von Staat und Kirche vor.
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