Artigo Revisado por pares

Bestandsaufnahme zu Zweitmeinungsverfahren in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)

2017; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 80; Issue: 10 Linguagem: Alemão

10.1055/s-0043-105576

ISSN

1439-4421

Autores

Dawid Pieper, Simone Heß, Tim Mathes,

Tópico(s)

Medical Practices and Rehabilitation

Resumo

Zusammenfassung Ziel der Studie Mit dem Versorgungsstärkungsgesetz wurde Mitte 2015 § 27 b SGB V die Zweitmeinung (ZM) in Deutschland gesetzlich verankert, auch wenn bislang die dabei zu berücksichtigenden Eingriffe vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) noch nicht festgelegt worden sind. Unabhängig davon können die Krankenkassen jedoch den Versicherten eine ZM erstatten. Das Ziel ist eine Bestandsaufnahme der Angebote für ZM, die von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten werden. Methodik Im November 2016 sind die Webauftritte aller deutschen gesetzlichen Krankenkassen (KK, n=117) durchsucht worden. Recherchiert wurden Einträge zu Angeboten zu ZM für die Versicherten. Die Angaben wurden von einer Person extrahiert und von einer zweiten Person unabhängig davon qualitätsgesichert. Ergebnisse Insgesamt konnten 78 ZM-Programme identifiziert werden. Die Hälfte der Krankenkassen (50%, n=59) hat mind. ein ZM-Programm, wovon die meisten dem Gebiet der Orthopädie (78%, n=61) und der Onkologie (58%, n=45) zugeschrieben werden konnten (Mehrfachnennungen jeweils möglich). Am häufigsten wird die ZM outgesourct (58%; n=44). Eine Vermittlung zu Gesundheitsdienstleitern, die über einen Vertrag mit der Krankenkasse verfügen erfolgt in 45% (n=34) der Fälle, während die ZM nur selten vom Krankenkassenpersonal erbracht wird (11%; n=8). Die Erbringung der ZM erfolgt in den meisten Fällen nach Aktenlage (63%; n=48), gefolgt vom persönlichen Kontakt (43%; n=33) und telefonischen Kontakt (14%; n=11). Das Erbringen der ZM dauert im Median 7 Tage, wobei die ZM nach Aktenlage (Median 7) schneller erbracht wird, als bei einem persönlichen Termin (Median 14 Tage). Schlussfolgerung Die Möglichkeit eine ZM einzuholen, steht weiten Teilen der deutschen Bevölkerung offen. Das Angebot der einzelnen ZM-Programme muss als sehr heterogen beschrieben werden, was insgesamt zu einem sehr unübersichtlichen Angebot führt, das für den Patienten kaum zu durchschauen ist.

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