Auswirkungen des Pflegepersonalmangels auf die intensivmedizinische Versorgungskapazität in Deutschland
2018; Springer Nature; Volume: 114; Issue: 4 Linguagem: Alemão
10.1007/s00063-018-0457-3
ISSN2193-6226
AutoresC. Karagiannidis, Stefan Kluge, Reimer Rießen, Michael Krakau, Thomas Bein, Uwe Janssens,
Tópico(s)Trauma and Emergency Care Studies
ResumoObwohl es in Deutschland überdurchschnittlich viele Intensivbetten gibt, kommt es zu Engpässen in der Versorgung. Aktuell existieren nur wenige flächendeckende Daten zur Personalbesetzung und einer damit einhergehenden Sperrung von Intensivbetten. Diese Umfrage verfolgt daher das Ziel einer systematischen Erhebung der Bettensperrung auf Intensivstationen aller Fachdisziplinen sowie die Erfassung deren Gründe anhand eines Fragenkatalogs. Umfrage unter den von den 16 Landesärztekammern geführten Weiterbildungsbefugten für die Zusatzbezeichnung "Intensivmedizin". Auf 76 % aller Intensivstationen wurden Betten in unterschiedlichem Maße gesperrt, in 22 % der Fälle täglich. In 47 % wurden 2 Betten gesperrt mit einer Verteilung von einem bis über 8 gesperrte Betten. Die Notfallversorgung war nur bei 18 % der Umfrageteilnehmer unbeeinträchtigt, in knapp 30 % kam es häufig oder immer zu Einschränkungen. Als Hauptgrund für die Bettensperrung ließ sich der Mangel an Pflegepersonal in 44 % und der zeitgleiche Mangel an Pflege- und Ärztepersonal in 19 % der Fälle eruieren. Das durchschnittliche geplante Pflege- Patienten-Verhältnis lag in der Frühschicht bei 1:2,5; in der Spätschicht bei 1:2,6 und nachts bei 1 zu 3,1. Auf deutschen Intensivstationen sind Bettensperrungen, überwiegend verursacht durch Pflegemangel, Realität geworden. Die Notfallversorgung kann dadurch unmittelbar beeinträchtigt werden. Die Intensiv- und Notfallmedizin braucht daher dringend einen übergreifenden Handlungsplan, um dem Pflegepersonalmangel gerecht zu werden.
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