Artigo Revisado por pares

Kultbåde fra Danmarks Bronzealder

1961; Volume: 11; Issue: 11 Linguagem: Alemão

ISSN

2446-3280

Autores

P. V. Glob,

Tópico(s)

Archaeology and ancient environmental studies

Resumo

Kultboote der danischen Bronzezeit. Von besonderer Art sind die plastischen Darstellungen von Tieren und Menschen aus Bronze, die aus der nordischen Bronzezeit bekannt sind, freilich in sehr begrenzter Zahl. In erster Linie sind hier die Funde von Trundholm und Grevensvaenge auf Seeland und Fardal in Jutland zu erwahnen. Hinzu kommen weitere Darstellungen, teils paarweise oder einzeln gefundene Stucke, wie z. B. der Fund von Tagaborgshogden in Schonen und von Vestby in Norwegen, teils aber auch figurlich gestaltete Griffe verschiedenartiger Messer.Zweifellos hatten diese Figuren ihre besondere Bedeutung in der bronzezeitlichen Religion, aber nur im Falle des Trundholmfundes ist dies uberzeugend genug hervorgehoben. Dieser Fund wird haufig als ein Sonnenwagen charakterisiert, welches jedoch eine falsche Bestimmung ist. Die Darstellung gibt deutlich eine Sonne wieder, die von einem Pferd gezogen wird, ist aber mit Radern ausgestattet, um zu einem kultischen Zweck Verwendung finden zu konnen. Der Fund kann vielleicht die Miniaturkopie eines grosseren Kultbildes sein wie schon von Sophus Muller hervorgehoben. Der Wagen ist also sekundar im Verhaltnis zu Sonne und Pferd, die auch mit Schiff herumgefuhrt werden konnten. Das geht aus den Felszeichnungen der Bronzezeit hervor. In gleicher Weise wie Trundholm musste man dann auch den Fund von Trushoj in Skallerup deuten. Wir sehen hier einen Kessel auf einem Schiff, die ganze Gruppe wieder auf Radern aus Rucksicht auf den kultischen Zweck (Abb. 2). Religionshistorisch ist dieses Stuck also kein Kesselwagen, wie es immer hervorgehoben wird. Es ist ein Kessel, der mit dem Boot fahrt. Diese Deutung eroffnet neue Moglichkeiten fur die Bestimmung eines Motivs, das sehr oft auf mitteleuropaischen Bronzen wiederkehrt, dort aber immer als Sonnenschiff charakterisiert wird. In vielen Fallen muss man eher das Motiv als Kessel deuten, welche mit dem Boot fahren. Als Beispiel sei hier das betreffende Motiv an einem Bronzegefass aus Este angefuhrt (Abb. 3). Der Skallerupkessel wird hier von oben, in ornamentaler Umgestaltung, auf seinem »Doppelschiff« gesehen. Auf einem Bronzedeckel aus Monteveglio sieht man dasselbe Motiv, hier aber symmetrisch gestaltet, sowohl nach der senkrechten als auch nach der waagerechten Achse. Hinzugefugt sind ausserdem die vier Rader des Skallerupkessels (Abb. 4). Eine solche Deutung dieses Motivs schliesst jedoch nicht aus, dass verwandte Darstellungen tatsachlich Sonnenboote wiedergeben.Es wurde oft hervorgehoben, dass das Schiff im taglichen Leben der nordischen Volker der Bronzezeit eine hervorragende Rolle spielte. Dies geht aus den zahlreichen Schiffsdarstellungen deutlich hervor, welche an den Rasiermessern der jungeren Bronzezeit und auf den Felszeichnungen vorkommen. Diese Bilder hat schon langst Oscar Almgren als Wiedergaben wirklicher Kultboote bestimmt, die bei den religiosen Festen herumgetragen wurden. Einen entscheidenden Beweis fur die Almgrensche Deutung der Schiffsbilder der Felszeichnungen wurde der Fund solcher Kultschiffe innerhalb des nordischen Gebiets darbringen, und tatsachlich gibt es seit vielen Jahren solche Funde. Sie sind aber nicht erkannt worden. Wenn man namlich auf dem sehr grossen gleichzeitigen Bildvorrat der Bronzen und Felszeichnungen baut und eine gesam­melte Komposition der 7 bzw. 5 Einzelfiguren, aus denen die beiden Funde bestehen, berucksichtigt, dann wird es wahrscheinlich, dass die Bronzefiguren aus Grevensvaenge und Fardal ursprunglich auf Miniaturkultbooten aus Holz angebracht waren. Es ist unter Verweis auf den Trundholm- und den Strettwegwagen eine allgemeine Annahme, dass diese Gruppen auf einem Kultwagen aufgestellt gewesen sind. Dagegen hat H. C. Broholm den Einspruch erhoben, dass die Figuren aus Grevensvaenge Teile eines holzernen Kultschiffes sein konnten. Er steht aber vom Versuch einer Rekonstruktion des ursprunglichen Kultbildes ab. Verwendet man indessen die klassische Wiedergabe des bronzezeitlichen Schiffes, das sich zu Tausenden findet, als Grundlage einer Rekonstruktion, dann bilden die Figuren der beiden Gruppen eine wohlkomponierte Ganzheit, in welcher nichts fehlt.Die drei Tierfiguren des Fardalfundes lassen sich an den Stevenspitzen eines bronzezeitlichen Schiffes zwanglos anbringen (Abb. 5). Zahlreich sind die Felszeichnungen, wo die Schiffe an den beiden hochgeschwungenen Steven ahnliche Tierkopfe tragen, wogegen der Kielsteven nach vorne seltener einen solchen Schmuck erhalt, obwohl man ihn ab und zu sieht. In den meisten Fallen handelt es sich um ein Axt- oder Sonnenbild, es kann aber auch ein Tierkopf sein wie auf der Sotorp-Felszeichnung (Abb. 1), wahrend eine Vogelfigur und eine leierformige Figur, welche an die von Tierkopfen umschlossene Vogelfigur des Fardalfundes erinnern, an zwei Rasiermessen aus Jutland (Abb. 7-8) zu sehen sind. Es ist einleuchtend, dass die sitzende Gottin und die Schlange eine zentrale Steile im Boote gehabt haben und nach dem Beispiel des Rasiermessers aus Vestrup entweder nebeneinander oder die Schlange hinter der weiblichen Figur (Abb. 9), obwohl die von Carl-Axel Althin vorgeschlagene Szene, »Schlangenverehrung«, wo die Schlange die Brust der weiblichen Gestalt saugt, nicht ausgeschlossen werden kann.Die 7 Figuren des Grevensvaengefundes lassen sich in gleicher Weise auf einem bronzezeitlichen Schiff anbringen (Abb. 6). Es geht aus der Zeichnung Chr. Brandts (Abb. 10) und der gehornten Figur, die erhalten geblieben ist, hervor, dass die beiden Figurenpaare auf Ruderbanken angebracht waren, und unter Vergleich mit den Bildern des Vestrupmessers (Abb. 9) und wegen der Lange der Ruderbanke mussen die beiden axttragenden Gotter vorne im Boot angebracht werden und die weibliche Gottheit, die mit einer Figur, vielleicht einer Schlange, zur Seite gestanden hat, hinter ihnen. Weiter geht es aus der Brandtschen Zeichnung hervor, dass es im Funde ursprunglich drei der zuruckgebogenen weiblichen Figuren gab, welche sich an den Kiel- und Stevenspitzen anbringen lassen, wenngleich dies aus gleichzeitigen Darstellungen unbekannt ist. Dort ist aber diese »Todesgottin« in mehreren Fallen uber einem Boot wiedergegeben (Abb. 1). Diese drei Figuren konnen naturlich auch im Boote selbst angebracht gewesen sein, ihre Zahl aber unterstutzt die hier vorgeschlagene Anbringung, vorausgesetzt dass wir auch damit rechnen durfen, dass das Kultbild ursprunglich aus 7 Figuren bestand.Obwohl die Figuren aus Fardal und Grevensvaenge hier auf einem Boot vom Typ der Felszeichnungen in einen Plan eingezeichnet sind, ursprunglich aber wahrscheinlich auf einem plastisch gestalteten Bootsmodel aus Holz angebracht gewesen sind, vermitteln die Rekonstruktionen jedoch eine Vorstellung von prachtigen Skulpturkompositionen danischer Kunstler vor mehr als 2500 Jahren. Die Vorbilder der einzelnen Figuren sind aber fremde gewesen. Hier wurde der Versuch gemacht, das Zusammenspielen der verschiedenen Figuren zu gestalten, und eine wesentliche Unterstutzung der Almgrenschen Deutung von den Schiffen der Felszeichnungen als Darstellungen von Kultbooten ist zuwegegebracht. P. V. Glob.

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