Os castella do Sul de Portugal

1986; Verlag Philipp von Zabern; Volume: 27; Linguagem: Alemão

ISSN

0418-9744

Autores

Manuel Maia,

Tópico(s)

Archaeological and Geological Studies

Resumo

Im Suden Portugals, im Baixo Alentejo und im Algarve, gibt es eine Reihe von Konstruktionen, die seit dem Beginn des 19. Jhs. das Interesse der Altertumsforschung auf sich lenkten. Ihre ortliche Bezeichnung als »castelos«, die Lage jeweils auf einem kleinen Hugel sowie ihre festen Mauern liesen Wehrcharakter vermuten. Leite de Vasconcellos wies sie als erster romischer Zeit zu. Als Charakteristikum haben diese Anlagen einen Kernbau von quadratischer oder leicht rechteckiger Form mit starken, nur mit einer Tur und schmalen Fensterschlitzen versehenen Ausenmauern. Die Abmessungen dieses Kernbaues sind jeweils ahnlich, etwa 14/14 m. Nebengebaude legen sich in tieferem Niveau um den herausragenden Mittelbau. Der Verf. hat sich zur Aufgabe gemacht, diesen besonderen Anlagetyp mit seiner begrenzten topographischen Erscheinung im sudlichen Teil der Lusitania und in der chronologischen Spanne zwischen dem 1. Jh. v. Chr. und der fruhen Kaiserzeit zu untersuchen. Zu den bisher bekannten Beispielen hat er sechs weitere identifizieren konnen und fuhrte bisher in funf Monumenten Sondagen sowie in einem Bau, im Castehnho dos Mouros, Ausgrabungen durch. Bei den Anlagen handelt es sich um einen Typ, der, wie J. Wahl am Beispiel vom Castelo de Lousa nachwies (MM 26, 1985, 149ff.), als Wehrgehoft interpretiert werden kann, das Vorbilder bereits in hellenistischen Anlagen hat. Der Verf. argumentiert, das die gesellschaftliche und politische Situation wahrend und nach der Regierungszeit des Augustus in diesem Gebiet, das seit langer Zeit befriedet war, nicht die Anlage militarischer Bauten rechtfertigte. Auserdem mus wegen des Fehlens wichtiger Strasen von der Hypothese Abstand genommen werden, das es sich um Wachposten an Verbindungsstrasen gehandelt haben konnte. Auch last sich die Theorie nicht aufrechterhalten, nach der diese Konstruktionen fur die Verteidigung der Felder bei Beja, Pax Julia, gegen mogliche Angriffe einer Bevolkerung bestimmt waren, die sudlich dieser von Caesar oder Augustus gegrundeten Stadt ansassig war. Das vom Guadiana begrenzte Gebiet war von den Koniern bewohnt, deren friedliche Haltung genugend bekannt und dokumentiert ist. Pax Julia, das heutige Beja, durfte auserdem ein Hindernis fur angenommene Streifzuge von Lusitaniern beim Vorgehen in dem von ‘castelos’ besetzten Gebiet gebildet haben. Die Kargheit des Bodens konnte keine kontinuierliche Landwirtschaft oder Viehhaltung in der Zone der ‘castelos’ gewahrleisten, so das man sich nicht vorstellen kann, das diese befestigten Hauser vor allem der Landwirtschaft gedient hatten. Eine villa rustica ohne Verteidigungsanlagen, die sich in der Nahe eines dieser ‘castelos’ befindet und kurzlich ausgegraben wurde, kann aufgrund der stratigraphischen Untersuchungen gleichzeitig wie diese Monumente datiert werden und uberdauerte sie auch. Damit ist bewiesen, das die ‘castelos’ nicht nur als einfache Landwirtschaftsgebaude anzusehen sind. Alle in Betracht kommenden Argumente des Verf. weisen auf eine Interpretation der ‘castelos’ als befestigte Gebaude, die dazu bestimmt waren, die Ausbeutung und mogliche Verarbeitung der in diesem Gebiet haufigen silberhaltigen Bleiglanzvorkommen sicherzustellen. Zahlreiche Funde von Blei, Tropfen vom Schmelzprozes sowie Erzstucke, die im Bereich der befestigten Bezirke zutage kamen, scheinen diese Hypothese zu stutzen.

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