Artigo Revisado por pares

Die Diagnostik und Therapie der Kehlkopfkrankheiten in der Geschichte der Medizin - Teil I: Die vorlaryngoskopische Ära -

2001; Thieme Medical Publishers (Germany); Volume: 80; Issue: 5 Linguagem: Alemão

10.1055/s-2001-13885

ISSN

1438-8685

Autores

Feldmann,

Tópico(s)

Respiratory and Cough-Related Research

Resumo

Hintergrund: Anatomie, Physiologie und Pathologie: Hippokrates und Aristoteles hatten noch keine klaren Vorstellungen von der Anatomie und Physiologie des Kehlkopfes. 500 Jahre später hat Galen aufgrund sorgfältiger Studien an Tieren recht präzise Kenntnisse der verschiedenen Knorpel, Muskeln und Nerven des Kehlkopfes erarbeitet; insbesondere ist ihm die Entdeckung der Nn. recurrentes zu verdanken. Er hat zahlreiche Tierversuche mit vorübergehender und permanenter Ausschaltung der Nerven gemacht und so erste zutreffende Anschauungen zur Stimmphysiologie entwickelt. Er hat aber praktisch noch keine klinischen Folgerungen aus seinen Kenntnissen gezogen. Die makroskopische Anatomie des Larynx wurde im 16. Jahrhundert durch Andreas Vesalius, Fabricius ab Aquapendente u. a. erweitert; Jacob Henle beschrieb nach mikroskopischen Studien 1838 die verschiedenen Epithelien im Kehlkopf. Die pathologische Anatomie wurde 1761 von Giovanni-Battista Morgagni begründet, der auch die ersten Beobachtungen hierzu am Kehlkopf machte. Es folgten weitere Studien u. a. von Francis Home in Edinburg 1765, und Pierre-Fidèle Bretonneau in Tours 1826, besonders zum Croup, bzw. zur Diphtherie. Fr. Hermann Albers in Bonn verfasste 1829 die erste Monographie über Kehlkopfkrankheiten, in der er über 80 Mitteilungen aus der Literatur und zahlreiche eigene Beobachtungen verwerten konnte. Die erste Systematik der Pathologie der Kehlkopfkrankheiten wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Karl Freiherr von Rokitansky in Wien vorgelegt. Diagnostik und Therapie der Kehlkopfkrankheiten: Vor Erfindung der Laryngoskopie konnten die Ärzte nur aus den Symptomen Heiserkeit, Atemnot und Schluckbeschwerden auf den Krankheitsprozess schließen. Die Behandlung folgte einerseits der Säftelehre und umfasste Aderlässe, Blutegel, Abführmittel und Brechmittel; andererseits versuchte man blind Ätzungen mit Höllenstein, aber auch die Abtragung von palpatorisch erkannten Polypen und Stichelungen mit einem Messer bei Ödemen; bei bedrohlicher Luftnot wurde die endonasale Intubation versucht (Desault 1789 - 1803) oder die Tracheotomie vorgenommen. Abschließend wird eine typische Krankengeschichte mit tödlichem Ausgang einer entzündlichen Kehlkopferkrankung von 1813 im Wortlaut wiedergegeben. Diese Entwicklung wird mit zahlreichen Details und Anekdoten dargestellt.

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