Artigo Revisado por pares

Documente zur Geschichte der Pharmacie

1885; Wiley; Volume: 223; Issue: 17 Linguagem: Alemão

10.1002/ardp.18852231702

ISSN

1521-4184

Autores

Olof Linde, M. Grossmann,

Tópico(s)

Complementary and Alternative Medicine Studies

Resumo

Archiv der PharmazieVolume 223, Issue 17 p. 641-662 Originalmittheilungen Documente zur Geschichte der Pharmacie O. Linde, O. Linde BerlinSearch for more papers by this authorM. Grossmann, M. Grossmann BerlinSearch for more papers by this author O. Linde, O. Linde BerlinSearch for more papers by this authorM. Grossmann, M. Grossmann BerlinSearch for more papers by this author First published: 1885 https://doi.org/10.1002/ardp.18852231702AboutPDF ToolsRequest permissionExport citationAdd to favoritesTrack citation ShareShare Give accessShare full text accessShare full-text accessPlease review our Terms and Conditions of Use and check box below to share full-text version of article.I have read and accept the Wiley Online Library Terms and Conditions of UseShareable LinkUse the link below to share a full-text version of this article with your friends and colleagues. Learn more.Copy URL Share a linkShare onEmailFacebookTwitterLinkedInRedditWechat References p642_1) Die erste Brandenburgische Taxe soll nach Archiv der Pharmacie 1852, Bd. 120, pag. 94 im Jahre 1556 von dem Physikus Stehl herausgegeben sein. Es ist aber fraglich, ob dieselbe noch existirt. 10.1002/ardp.18521200112 Google Scholar p643_1) In jener Zeit wurden mehrere Artemisia-Arten als Wurmmittel gebraucht. Das hier genannte Kraut stammt höchst wahrscheinlich von Artemisia coerulescens L., welche an den Ufern des mittelländischen und des adriatischen Meeres einheimisch ist Serapion vergleicht („Schea, id est Sandonicum”︁) mit Abrotanum und Absinthium und unterscheidet zugleich die Pflanze von diesen beiden. Auch die Blüthenköpfchen der Pflanze sind später in der Taxe (unter den Samen) aufgeführt. Google Scholar p644_2) Eine mit Kalk incrustirte, im atlantischen Ocean vorkommende Alge, Corallina officinalis L. Man nahm sie in Form von Pulvern oder Latwergen gegen Würmer ein; auch gegen Krankheiten des Uterus wurde sie angewendet. Google Scholar p644_3) Unser Lichen pulmonarius, Sticta pulmonacea Ach. Google Scholar p644_4) Scolopendrium officinarum Sw. Google Scholar p644_5) Sanguisorba officinalis. Tragus bildete die Pflanze in „De Stirpium etc.”︁ als Pimp. Italica, Hergotsbertlin, ab. Google Scholar p644_6) Unsere Potentilla Tormentilla Sibth. Heptaphyllos wird sie zum Unterschied von dem Pentaphyllon der Alten, worunter Potentilla reptans zu verstehen ist, genannt. In früherer Zeit scheinen beide Pflanzen vielfach verwechselt worden zu sein. Tragus giebt z. B. an, dass die Tormentille von den Leuten auch Fünffingerkraut genannt werde; er wünscht aber diesen Namen nicht auf seine Tormentille bezogen, die der Beschreibung und Abbildung nach unzweifelhaft unsere Pot. Tormentilla ist. Google Scholar p644_7) Die blattartigen Aeste (Phyllodien) von Ruscus Hypoglossum L., einem in Italien einheimischen Strauche. Google Scholar p644_8) Nach Beschreibung und Abbildung in Fragus, De Stirpium etc. p. 922 bis 924 sind die „Samatblümlein”︁, auch „Indianische Negelein”︁ oder Samatrösslein”︁ genannt, die Blüthen einer Composite, deren Blätter denen von Cicuta virosa ähnlich sehen und welche von Kaiser Carl V. aus Indien importirt worden war. Google Scholar p644_9) Wie allgemein angenommen wird, ist der Safflor der Cnicus der Griechen und Römer. Man gebrauchte die Blüthen zum Färben der Speisen, die Samen als Purgirmittel. Google Scholar p644_10) Der Wurzelstock von Nardostachys Jatamansi DC., einer im Himalaya wachsenden Valerianacee. Vergl. Flückiger, Frankfurter Liste pag. 20. Google Scholar p645_11) Der Wurzelstock von Valeriana Celtica L., einer Pflanze, die in den südöstlichen Alpen vorkommt. Im Dispensatorium Pharmacorum omn. qui in usu potessimum sunt. Auctore Valerio Cordo. Nürnberg 1598, pag. 4 findet sich für diese „Spica celtica vera, quam in officinis Spicam Romanam apellant”︁, auch der Name Saliunca. Im Uebrigen vgl. Flückiger, Frankf. Liste pag. 20. Google Scholar p645_12) Schoenanthos ist das Schoenos der alten Griechen, Andropogon Schoenanthus L. (Andropogon laniger Desf.) Schon Hippokrates wendete diese Pflanze, welche in Indien und Arabien wächst, an, und zwar gegen manche Frauenkrankheiten. In Arabien soll sie so häufig wachsen (nach Garzias), dass man die Kameele damit füttert; daher der Name Kameelsheu. Vergl. Flück. Frankf. Liste, pag. 28. Google Scholar p645_13) Nicht die Samen, sondern die Blüthenköpfchen von Artemisia coerulescens L, welche in Bezug auf Geruch und Geschmack unsern Flor. Cinae nahe kommen und wie diese als wurmtreibendes Mittel gebraucht wurden. In Brunfels, Reformat. d. Apotheken, heisst es: „Der Samen dess Meer wermütts, Santonicum genannt, wechsst nit in unsern landen. Schea montana genannt”︁. Vergl. Anm. 1. Google Scholar p645_14) Jedenfalls die Früchte von Amomum Cardamomum (Amomum verum). Vergl. Flück. Pharmakognosie, pag. 906. Google Scholar p645_15) Die Baumwolle erwähnte schon nach Plinius (Hist. nat. XII. cap. 10, 11, sect. 21, 22) König Juba II. von Mauritanien, welcher um 40 vor Chr. regierte, dessen Schriften uns aber verloren gegangen sind. Die Benutzung der Baumwollenpflanze zu medicinischen Zwecken finden wir erst bei den Arabern. Sie wendeten die Samen gegen Husten und Lungenkrankheiten an; das Oel der Samen wurde äusserlich gebraucht, z. B. gegen Sommersprossen. Auch späterhin fanden die Samen, vorzugsweise gegen Brustkrankheiten, Verwendung. Im Ortus Sanitatis wird der Baumwolle auch ein Einfluss auf den Geschlechtstrieb zugeschrieben. — Das Wort cotum, welches in abendländischen Quellen seit Ende des 13. Jahrhunderts vorkommt, ist arabischen Ursprunges (arab. cotn.). Google Scholar p645_16) Zu den vier Semina frigida majora der früheren Medicin gehört neben sem. cucumeris, cucurbitae, melonum auch sem. citrulli. Ursprünglich sind wohl mit letzterem die Samen der Wassermelone, Cucurbita Citrullus L., gemeint; jedoch scheint es, als ob dafür auch zuweilen die Samen der Kichererbse substituirt worden sind. Zu dieser Annahme bewegen uns folgende Umstände: 1) sind in Brunfels' Reformation d. Apoth. pag. 18 citrulli unter der Rubrik legumina aufgeführt, mit Samen resp. Früchten von Leguminosen und Gramineen zusammen; 2) wird im Ortus Sanitatis, Cap. 94, unter „Citrullus, kychern”︁, eine Leguminose mit einfach gefiederten Blättern und kurzen, dicken Früchten abgebildet, welche Abbildung auf Cicer arietinum L., die Kichererbse, passt; 3) findet sich in Dieffenbachs Glossarium folgende Erklärung für Citrullus: „kychern, eyn vrucht alzo erwete.”︁ Google Scholar p646_17) Mit Grana tinctoria sind die Kermes - oder Scharlachbeeren gemeint, Coccus Ilicis, und nicht Beeren von Rhamnussträuchern der Mittelmeerflora, wie Flückiger vermuthet (vergl. Flück. Documente, pag. 27). Man verwendete die Kermeskörner ausser zum Rothfärben auch als Arzneimittel. Die früher viel gebrauchte Confectio Alchermes, welche sich auch in den Taxen häufig findet, wurde durch Auspressen der frischen Thiere und Versetzen des Saftes mit Zucker erhalten. Google Scholar p646_18) Die Früchte von Daphne Gnidium L. Oder D. Mezereum L. Der Name Coccognidium bedeutet Beere von Gnidos (Stadt in Carien, woselbst sich eine von Praxiteles verfertigte Statue der Venus befand, welche man mit Zweigen des Strauches bekränzte). Diese Beeren waren eins der wichtigsten Heilmittel des Hippokrates. Man gebrauchte sie früher auch um den Essig scharf zu machen. Google Scholar p646_19) Staphisagria war schon Hippokrates bekannt; dieser bediente sich desselben in mancherlei Krankheiten, u. a. auch zum Abtreiben des Fötus. Die Stammpflanze, Delphinium Staphisagria L., wächst in Sädeuropa wild. Im Mittelalter wendete man die Samen innerlich gegen Wassersucht, Würmer etc. an, äusserlich in Form von Pulver oder Salben gegen Ungeziefer. Google Scholar p646_20) Von Fraxinus excelsior L. Schon Hippokrates gebrauchte sie als Diureticum. Google Scholar p647_21) In Valer. Cord. Dispensat. pag. 3 heisst es: „Antophylli sunt grandes Caryophylli, qui ad maturitatem pervenerunt, nucleo intus duro bifidoque, sapore non tam acri ut Caryophylli, praeterquam in superficie”︁. Google Scholar p647_22) Die Kokkelskörner waren schon Val. Cordus bekannt. Flückiger erwähnt sie in seinen Documenten zuerst pag. 29, in der Frankfurter Taxe von 1582. Google Scholar p647_23) Kerne von Cocosnüssen. Im Ortus Sanitatis werden die Nüsse als 2–3 Faust gross beschrieben. Vergl. Flück. Docum. p. 50. Google Scholar p647_24) Sebesten (der Name ist arabischen Ursprungs) sind die Früchte von Cordia Myxa L., unsern Pflaumen ähnlich. Die Stammpflanze ist ein Baum, welcher von Aegypten bis Ostindien vorkommt. Sie dienten als Abführmittel, auch gegen Brustbeschwerden. Vergl. Flück. Frankf. Liste, pag. 18. Google Scholar p647_25) Die Hülsen des Sennesblätterstrauchs galten früher für wirksamer, als die Blätter, und wurden vielfach in den Apotheken geführt. Google Scholar p647_26) Die Früchte von Trapa natans L. Flückiger erwähnt sie in seinen Documenten pag. 55, in einem Arzneiverzeichniss von Esslingen aus dem Jahre 1657. Sie waren schon den alten Griechen bekannt. Diese gebrauchten die frischen Früchte gegen Steinbeschwerden, den ausgepressten Saft gegen Augenkrankheiten. Die Wassernüsse wurden aber nicht allein als Medikament, sondern auch als Nahrungsmittel benutzt; die Thracier assen sie statt des Brodes, ebenso die Aegypter. Selbst in Frankreich und in Sachsen, wo man sie Wasserkastanien nannte, wurden sie in neuerer Zeit verspeist. Im 16. Jahrhundert scheinen die Wassernüsse als Arzneimittel sehr hoch geschätzt zu sein, so dass Baptista Fiera sich nicht enthalten konnte, ihre Tugenden zu besingen. Google Scholar p648_27) Angelicawurzel aus dem Breisgau; diese genoss in jener Zeit einen ganz besonderen Ruf. Google Scholar p648_28) Rhizom von Polygonum Bistorta L. Die Namen Bistorta, Serpentaria und Natterwurz hat es von seiner eigenthümlichen Gestalt erhalten; es ist nämlich S förmig gekrümmt, ähnlich wie eine Schlange. Google Scholar p648_29) Radix Costi war im Alterthum und im Mittelalter ein sehr geschätztes Gewürz. Die Stammpflanze ist eine Composite, Aucklandia Costus Fale.; sie wächst in Kaschmir. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 23. Ueber die beiden in der Taxe genannten Sorten ist nichts Näheres bekannt. Geiger glaubt, dass sie nur dem Alter nach verschieden seien (Geiger, Pharm. Bot. II. pag. 820). Google Scholar p648_30) Die Knollen von Smilax China sind in Europa nicht vor 1535 bekannt geworden, kamen aber nach ihrem Bekanntwerden sehr bald in Ansehen und wurden theuer bezahlt. Flückiger fand sie in der Taxe von Annaberg vom Jahre 1563 das Pfund mit 2 1/2 Gulden verzeichnet ( Flück. Docum. pag. 24). Nach der Taxe von Frankfurt a/M. von 1643 kostete das Pfund sogar 5 Gulden 12 Albi. Google Scholar p648_31) Hierüber vergleiche Flück. Frankf. Liste pag. 26. Google Scholar p648_32) Rad. Thapsiae ist wahrscheinlich die Wurzel von Thapsia garganica L., einer Pflanze, welche in Calabrien, Griechenland und dem nördlichen Afrika nicht selten ist. Schon Hippokrates kannte dieselbe und benutzte sie, z. B. als Brechmittel, gegen Husten, Lungenentzündung, auch gegen Trunkenhei Vor ihrer Schärfe fürchtete man sich so sehr, dass man sich beim Anrühren und Zerschneiden der Wurzel mit einem Cerate bestrich. Schon die Ausdünstung derselben soll Geschwulst des Gesichts verursachen (Dierbach, Arzneimittel des Hippokrates pag. 198). Google Scholar p649_33) Die Wurzel von einem in Ostindien vorkommenden Strauch, Ipomoea Turpethum R. Brown. Näheres hierüber Flück. Frankf. Liste pag. 18. Google Scholar p649_34) Schon 1563 war die Sarsaparille in deutschen Apotheken zu finden; Flückiger fand sie in einer Taxe von Annaberg aus diesem Jahre (Flück. Docum. pag. 24.) aufgeführt. Sie scheint sich in Deutschland ungemein schnell verbreitet zu haben. Google Scholar p649_35) Ein sehr harzhaltiges, wohlriechendes Holz, von Aquilaria Agallocha Roxb. herstammend. Im Alterthum war es als Räuchermittel sehr geschätzt. Die beiden in unserer Taxe aufgeführten Sorten sind wahrscheinlich nur von verschiedener Qualität. Näheres über diese Droge in Flück. Frankf. Liste pag. 37, Google Scholar auch Flück. Pharmakognosie pag. 195. Google Scholar p649_36) Lignum Aspalathus stammt von Aquilaria malaccensis Lamarck, einem in Ostindien und auf Malacca einheimischen Baume. Google Scholar p649_37) Lignum Guajaci war den Spaniern schon in den letzten Jahren des 15. Jahrhunderts bekannt; in deutschen Taxen tauchte es zuerst 1563 auf ( Flück. Docum. pag. 24). Google Scholar p649_38) Schon bei Hippokrates spielt die Mistel eine Rolle als Mittel gegen Krankheiten der Milz. Im Mittelalter war Viscum ein berühmtes Mittel gegen Epilepsie. Google Scholar p649_39) Das Holz von einem in Arabien und den oberen Nilländern vorkommenden Strauche, Balsamodendron Opobalsamum Kunth (B. gileadense autor). Ueber diese im Alterthum und Mittelalter sehr geschätzte Droge vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 41. Google Scholar p650_40) Im Jahre 1305 war die Faulbaumrinde von P. de Crescenzi als Abführmittel empfohlen worden. Dass sie in unserer Taxe aufgeführt ist, verdankt sie vielleicht der Empfehlung des Joh. Wier, eines fürstlich Cleveschen Leibarztes, 1567. Tragus schreibt in De Stirpium etc. pag. 982, dass Frangula ausser Faulbaum und „Leussbaum”︁ auch Zapfenholz genannt werde, weil die Alten daraus Stöpsel (epistomia) fabricirt hätten. Der Name „Leussbaum”︁ kommt wohl daher, dass man damals die Rinde mit Essig zerrieben gegen Scabies anwandte. Google Scholar p650_41) Entweder die kleinen, süss schmeckenden Körner, welche sich auf den Blättern der Libanonceder, Pinus Cedrus L., finden, oder die Alhagi-Manna. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 18 und Google Scholar Flück. Pharmakognosie pag. 25, 26. Google Scholar p650_42) Nach Flückiger stammt die erste Erwähnung Calabrischer Manna von Saladin her, dem Leibarzte eines Tarentiner Fürsten, welcher zwischen 1442 und 1458 sein Compendium Aromatariorum verfasste, das aber erst 1488 gedruckt wurde. Vergl. Flück. Pharmakognosie pag. 25 und 1017. Google Scholar p650_43) Eine Art Gerstenzucker. Näheres Flück. Docum. pag. 32. Google Scholar p651_44) Eine Vorschrift zu Acetum Scillae gab nach Flück. Pharmakognosie pag. 588 schon Plinius. Google Scholar p651_45) Die Kenntniss des Lorbeeröls ist sehr alt. Dioscorides liess es, in einer Granatapfelschale warm gemacht, gegen Krämpfe und Lähmungen äusserlich anwenden. Im 16. Jahrhundert führte man das in Deutschland gebrauchte Lorbeeröl, wie noch jetzt, aus Italien ein. Die Bereitung desselben wird in Valer. Cord. Dispensat. pag. 245 folgendermassen beschrieben: Baccae lauri maturae ac recentes teruntur in pila, et ex aqua in lebete coquuntur, post torculari plano non cavo experimuntur in vas subjectum, in quo aquae supernatans oleum colligitur. Affusa aqua iterum teruntur ac exprimuntur, torculari cavo, et oleum collectum reponitur. Google Scholar p651_46) Nach Herodot verwendeten schon die alten Aegypter Ol. Ricini als Brennöl. Die griechischen und römischen Aerzte gebrauchten es als Heilmittel nur äusserlich; die innerliche Anwendung, als Abführmittel, ist verhältnissmässig neu. An Stelle des Ricinusöls gab man innerlich Emulsionen von Ricinussamen. Obgleich schon 1552 die Ricinuspflanze in deutschen Gärten angepflanzt war, so scheint doch in Deutschland kein Ricinusöl gepresst zu sein, sondern man bezog es wohl, wie noch jetzt, aus Italien. Google Scholar p652_47) Danziger Firniss wird in den alten Taxen vielfach aufgeführt Google Scholar p652_48) Judensteine nannte man die verschieden gefomten Stachel von versteinerten Seeigeln; sie wurden im Mittelalter aus Palästina geholt. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 14. Google Scholar p652_49) Uns unbekannt. Google Scholar p652_50) Von Isatis tinctoria L. Google Scholar p653_51) Uns unbekannt. Google Scholar p653_52) Lackmus; in manchen Taxen jedoch (z. B. der von Rostock 1659) ist damit Bezetta rubra gemeint. Es sind dies leinene Lappen. welche mit dem Saft von Crozophora tinctoria Juss., einer an den Mitrelmeerküsten einheimischen Euphorbiacee, getränkt sind. Sie wurden besonders in Holland zum Färben von Käse verwendet. Google Scholar p653_53) Herzknochen vom Hirsch findet sich in den Taxen jener Zeit mehrfach verzeichnet. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 41. Google Scholar p653_54) Hiermit scheinen die Hoden des Hirsches gemeint zu sein. Der Preis ist auffallend hoch. Google Scholar p653_55) Spodium de Ebore ist gebranntes Elfenbein, spodium de Canna die Asche von Bambuhalmen. Näheres hierüber Flück. Frankf. Liste pag. 38. Google Scholar p653_56) Ueber diese merkwürdige Droge, welche die alten Taxen vielfach aufführen, vergl. Flück. Docum. pag. 55. Es sind Muscheln; sie wurden im Alterthum zum Räuchern gebraucht. Onyx ist der griechische Name. Google Scholar p653_57) In Val. Cordi Dispensat. pag. 8 heisst es darüber: „Sericum crudum parum tostum vel exiccatum significat Sericae bombycis vellus, nullo colore tinctum nulloque humori aut succi, qui sit tingendo, incoctum, sed ejusmodi quale natura est, fictilig. inditum, exiccatum vel parum tostum, donec teri possit. Vulgo dicitur Sericum ustum, quamvis comburi non debeat, sed leviter exiccari vel torreri.”︁ Google Scholar p654_58) Album graecum, auch weisser Enzian genannt, ist der Koth von Hunden, besonders Metzgerhunden, welche in Folge der massenhaft verzehrten Knochen eine besonders schöne Droge liefern. Er wurde gegen Wechselfieber und Hysterie eingenommen, auch zu Gurgelwässern verwendet! Google Scholar p655_59) Der eigentliche Erfinder des Theriaks, dieses merkwürdigen Arzneimittels, ist Mithridates, König von Pantus. Dieser war, wie Plinius erzählt, für sein Leben äusserst besorgt; er nahm täglich Gift ein, nach dem Gebrauch eines Gegengiftes, um seinen Körper daran zu gewöhnen. Eins von den Gegengiften, welche Mithridates erfand, ist nun auch der Theriak. Die Vorschrift dazu wurde später von Andromachus, einem Zeitgenossen Nero's (welch letzterem er die in Distichen verfasste Beschreibung des Theriaks widmete), vervollkommnet. Derselbe liess einige Ingredienzen weg, andere fügte er neu hinzu, wie z. B. das gedörrte Fleisch giftiger Schlangen. Man hielt dieses nämlich für das sicherste Mittel gegen das Schlangengift. Während der Theriak zuerst nur als Präservativ- und Heilmittel gegen Vergiftungen gebraucht wurde, kam er später in den Ruf, gegen alle Krankheiten zu helfen. Seine Zubereitung geschah öffentlich, unter allerlei sonderbaren Feierlichkeiten, bis zum Jahre 1787. Die Bestandtheile des Theriaks waren an Zahl etwa 80. — Brunfels scheibt in der Reformation der Apoteken pag. 42: „Der Thiriacks ist bey den alten also probieret worden: erstlich haben sie den gefangenen und zu dem todt verdampten gifft geben und daruff Thiriacks und so solcher dann das gifft überwunden, haben sie in für gerecht geacht; darnach haben sie geben pharmaca cathartica, das ist arzneyen die den bauch treiben, daruff gleich geschickt den Thiriacks, und so er dann die würckung des stulgangs verhindert, ist er probieret gesin.”︁ Google Scholar p655_60) Metridatium hat seinen Namen von dem schon vorher erwähnten pontischen Könige Mithridates. Google Scholar p656_61) Eine Droge, welche im europäischen Handel nicht mehr vorkommt. Es sind die Blätter von Cinnamomum Tamala Nees, einem in Ostindien einheimischen Baume. Genaueres über diese Droge findet sich in Heyd, Levantehandel, II. pag. 663. Google Scholar p656_62) Samen von Vitex Agnus castus L., einem Strauch, welcher auf den griechischen Inseln an Bächen und feuchten Orten überall wächst; die deutschen Namen dafür waren „Mönchpfeffer, Schafmülle”︁. Der Gebrauch der aromatischen Samen ist sehr alt. Schon Hippokrates und seine Schüler wendeten sie gegen Milzkrankheiten an (wobei den Kranken auch gleichzeitig empfohlen wurde, sich durch Holz Sägen Leibesbewegung zu machen), auch gegen Eingeweidewürmer. Google Scholar p656_63) Hiermit sind die Früchtchen der Rosen gemeint, welche in den alten Taxen wohl meistens unter Anthera Rosarum zu verstehen sind. Auch in Alphita, der Drogenliste der Salernitanerschule, steht ausdrücklich: „Anthera, semen Rosae”︁; im Dispensarium Coloniense (1565): „Anthera, semen rosarum”︁; in Ortus Sanitatis (1485): „Antera, das geel semelyn in den rosen”︁. Brunfels aber versteht etwas anderes darunter; in der Reformation der Apoth. heisst es pag. 23: „Wie wohl Anthora bey den alten ein besondere Composition ist gesin, so würt es doch in sonderheyt auch genomen für das gelb das mitten in der rosen ist, sampt den fäderlin daran der samen hanget/ sag ich darumb das ettlich die körner, die in den roten bütten, für die recht Antheram vermeynendt.”︁ Und in der später zu besprechenden Taxe von Frankfurt vom Jahre 1656 ist Anthera direkt als „floris rosarum lutea stamina”︁ erläutert. Google Scholar p657_64) Von Ricinus communis L. Google Scholar p657_65) Die Früchte von Athamanta macedonica Sprengel (Bubon macedonicum L.), einer auf der Balkanhalbinsel und in Nordafrika einheimischen Umbellifere. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 30. No. 183. Google Scholar p657_66) Jujuben sind die Früchte von Zizyphus vulgaris Lam. und Z. Lotus Lam, zwei zur Familie der Rhamnaceen gehörigen baumartigen Sträuchern, von denen der erstere in Syrien, der andere in Nordafrika einheimisch ist. Zizyphus vulgaris soll nach Plinius vom Consul Sextus Papirius während der Regierung des Kaisers Augustus nach Italien gebracht worden sein, wo dieser Strauch verwildert vorkommt. Google Scholar p657_67) Das arabische Wort tamar heist Dattelbaum, Tamarindus also der indische Dattelbaum. Ueber die Geschichte der Tamarinden vergl. Flück. Pharmakognosie pag. 804. Google Scholar p657_68) Rad. Mechoacannae stammt von Ipomoea Jalappa Pursh. (Batatas Jalapa Choisy, Convolvulus Jalapa L., Convolvulus Mechoacan Vand.). Der Name ist von Mechoacan, einer Provinz Mexicox, abgeleitet, woselbst die Eingeborenen die Wurzel als Purgans gebrauchten. In Europa ist die Droge ungefähr seit dem Jahre 1530 bekannt. Vergl. Flück. Pharmakognosie pag. 400. Google Scholar p657_69) Der aus dem frischen Tabakskraut ausgepresste Saft, mit welchem man Wunden heilte. In Deutschland war der Tabak besonders durch Adolph Occo, den Verfasser der Pharmacopoea Augustana, im Jahre 1565 bekannt geworden, und zwar als Arzneimittel; das Tabakrauchen kam bei uns erst während des dreissigjährigen Krieges auf, durch englische oder spanische Truppen. In deutschen Taxen tauchte der Tabak nach Flückiger zuerst im Jahre 1582 auf (in einem Drogenverzeichniss von Frankfurt a/M. Flück. Doc. pag. 30). In jener Zeit gebrauchte man den Tabak als Medicament fast ausschliesslich gegen äusserliche Leiden, besonders zum Heilen von Wunden, auch gegen den Kropf. Später wendete man ihn auch innerlich an; so in Form eines weinigen Auszuges und eines aus dem Saft der frischen Blätter hergestellten Syrups. Google Scholar p658_70) Die kalkartigen Concretionen, welche sich in Form rundlicher, bis faustgrosser Massen in den Schwämmen vorfinden. Es kamen früher aber auch Bruchstücke von Corallenarten und Conchylien als Schwammsteine in den Handel. Sie wurden gebrannt und gegen den Kropf gebraucht. Google Scholar p658_71) Ursprünglich bedeutet Mumia eine schwarze, asphaltähnliche Masse, welche in einer Höhle in der Nähe von Schiras gefunden und von den Persern Mumiay genannt wurde. Ob von dieser Sorte, die immer nur in sehr kleiner Quantität existirte, etwas in den Handel gebracht wurde, hing von dem Belieben der persischen Fürsten ab. Diese betrachteten nämlich alles Mumiay, welches aus jener Höhle zu Tage gefördert wurde, als ihr Eigenthum. Die grosse Nachfrage nach diesem Medicament liess aber bald neue Quellen für dasselbe entdecken. Wie berichtet wird, durchsuchten in Aegypten manche Leute die alten Gräber nach Werthsachen; sie fanden in den Kopf- und Bauchhöhlen der Cadaver eine pechartige, schwarze Substanz, die Ueberreste der zum Einbalsamiren verwendeten Harze etc. Diese Masse, welche mit dem eigentlichen Mumiay grosse Aehnlichkeit besitzt, verkauften sie als solches. Mit solcher aus Aegypten stammenden Mumia haben wir es hier zweifelsohne zu thun. Google Scholar p659_72) Die Stammpflanze des blauen Santelholzes, Lig. Nephriticum, ist nicht sicher bekannt. Das Holz wurde gegen Nierensteine angewendet. Google Scholar p659_73) Mit ersterem sind wahrscheinlich die Hoden des Hirsches gemeint. Google Scholar p659_74) Die Knollstöcke von Dorstenia Brasiliensis L., einer in Brasilien einheimischen Urticacee. Auch von anderen Dorstenia-Arten kamen die Knollstöcke in den Handel, nämlich von D. Contrayerva und D. Houstoni, aus Peru und Mexico. Flückiger erwähnte diese Droge schon in seinen Documenten pag. 47, in der Taxe von Görlitz 1629. Google Scholar p660_75) Die Wurzel von Mandragora-Arten, besonders M. Vernalis Bert, Solanaceen, welche in Südeuropa vorkommen und unserer Belladonna nahe stehen. Im Alterthum und im Mittelalter spielte die Alraunwurzel in der Medicin eine bedeutende Rolle. Vergl. Flück. Frankf. Liste pag. 42. Google Scholar p660_76) Rad. Rhodiae ist dasselbe, was sonst in den Taxen Lignum Rhodii genannt wird, nämlich die Wurzel von Convolvulus scoparius L. und C. floridus L., Sträuchern, welche auf den canarischen Inseln zu Hause sind. Beim Schneiden wie beim Erwärmen riecht die Droge schwach rosenartig. Google Scholar p660_77) Nach dem Preise zu urtheilen, sind die ersteren beiden Sorten im Lande gebauter Tabak (bei der zweiten ist dies ja auch direkt gesagt); die letztere dagegen wird aus Amerika importirt sein. Google Scholar p660_78) Die Früchte von Ptychotis Coptica DC., einer auf Creta und in Aegypten einheimischen Umbellifere. Google Scholar p660_79) Die Samen von Croton Tiglium L. (Tigl. officinale Klotzsch), aus denen das Crotonöl gewonnen wird. In Europa erwähnte sie zuerst ein Portugiese, Acosta. Flückiger fand sie zuerst in der Wittenberger Taxe von 1646 genannt, das Stück zu 1 gr. (Flück. Docum. pag. 50.) Google Scholar p660_80) Der Name semen sanctum rührt davon her, dass man glaubte, die Droge käme aus dem „Heiligen Lande”︁. Google Scholar p660_81) Nach Europa kam das Gummigutt nicht vor 1603. Die erste deutsche Taxe, welche diese Droge erwähnt, ist die von Frankfurt von 1612. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts findet sich dafür häufig der Name Gutta gemou, Ghittaiemou. Näheres Flück. Docum. pag. 41, 43, 44, 45 etc. Google Scholar p660_82) Destillirtes Rosenöl scheint in jener Zeit noch nicht sehr verbreitet gewesen zu sein. Flückiger fand es zuerst aufgeführt in der Taxe von Freiburg 1607. Dargestellt wurde es schon im 16. Jahrhundert. Vergl. Flück. Pharmakognosie pag. 160. Google Scholar p661_83) Der Venetianische Theriak ist in dieser Taxe billiger, als der in Wittenberg selbst gemachte. Man kann hieraus vielleicht den Schluss ziehen, dass im Jahre 1632 schon die Zeit vorüber war, in welcher die aus Italien eingeführten Medicamente ein ungleich grösseres Ansehen genossen, als die in Deutschland angefertigten. Google Scholar p661_84) Nach Flückiger ist Benzoësäure, flor. Benzoës, erst zu Ende des 16. oder im Anfang des 17. Jahrhunderts dargestellt worden. Flückiger fand sie schon in der Görlitzer Taxe von 1629 aufgeführt. ( Flück. Docum. pag. 48.) Google Scholar Volume223, Issue171885Pages 641-662 ReferencesRelatedInformation

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