Artigo Revisado por pares

Zusammenfassung

1954; Wiley; Volume: 43; Issue: S96 Linguagem: Alemão

10.1111/j.1651-2227.1954.tb06848.x

ISSN

1651-2227

Tópico(s)

Microbial infections and disease research

Resumo

Zusammenfassung Die von uns während mehr als 10 Jahre, subakuten, eilrigen Lympha‐denitiden, vvelche nach einer Katzenkratzläsion auftreten, konnten seit 1947 durch die von Lee Foshay entdeckle, spezifische, intrakutane Reaktion mit Sicherheil idenlifizierl werden. Im Januar 1950, liessen wir in Zusammenarbeit mit M. Larny, M. L, Jammet, L. Costil und P. Mozzico‐nacci, die erste Beschreibung unter dem Namen von Katzenkratzkrankheil erscheinen. Kurz nachher wurden unsere ersten Beobachlnngen von einer Anzahl von Fällen, die in Frankreieh, in der Schweiz und in den Vereiniglen Staaten publiziert worden sind, bestätigt, erweitert und vervollständigt. Wir möchten hier die Beschreibung dieser Krankheit an and unserer 80 eigenen Fälle und aller bisher publizierlen Beobach‐lungen, deren Anzahl 300 überlrifft, wiederholen. Die Katzenkratzkrankheil trill in der ganzen Welt und in jedem Klima auf. Sie ist audi in jedem Alter beobachtet worden. Der gewöhnliche Träger und Impfagent ist die Katze. In 83 % der Fälle ist ein Kontakt mit einer oder mehreren Katzen sicher. Der Erreger wurde in 54 % der Fälle durch eine Katzenkratzläsion, und in 16 % durch einen Biss geimpft. In 13 % der Fälle trat die Anfangsläsion um eine kleine, von einent Dornstich, von einem Holz‐ oder Metallstück, sogar von einern Insektenstich verursachte Wunde auf. Das Yorkommen von familiären Epidemien, deren Ursache immer eine Hauskalze ist, bestätigt noch die Richligkeit dieser Angaben. Die Uebertragung der Erkrankung ist aber nicht vollständig bekannt. Denn 17 % der Palienlen haben mit Katzen keinen Kontakt gehabt, und 27 % erinnern sich von keiner Impfwunde. Es scheint, dass die Katze bloss während einiger Tage bzw. Wochen fähig bleibt, die Krankheit zu übertragen, und dass sie selbst gesund bleibt. Die Virusquelle und ihr natürliches Revier konnten nicht eruiert werden. Dieses muss doch existieren und eine Andeulung davon bildet die hier geschilderle Beobachtung von 12 endemischen Fällen, die innerhalb 5 Jahren durch die Katzen einer kleinen Gemeinde der Pariser Vorstadt übertragen worden sind. Obwohl die Katzenkratzkrankheit sicher infektiöser Natur ist, konnte der Erreger noch nicht idenlifiziert werden. Nach den Angaben von Mollaret, Reilly, Bastin und Tournier konnen Menschen unci Afi'en mil der Krankheit geimpft werden. Die Komplemontbindungs‐reaktion mit dem Antigen des Lymphogranuloma inguinale ist inkonstant. Diese Autoren haben weiler bcim Affen und gelegentlich auch beim Menschen Einschlusskörperchen feslgeslellt, die sie cler Anwcsenheil von Viren zuschreiben. Wir konnten aber auf unseren Schnitten von menschliclten Lymphdriisen diese Einschlusskörperchen nicht wiederfinden. Wir glau‐ben, class cin vollständiger Yergleieh mil den Erregern der Ornithose‐Lymphogranuloma‐Gruppe wegen der morphologischen Yerschicdenhci‐len und auch hauplsächlieh wegen des Misserfolges der Kulturversuche auf gebrüteten Eiern nicht erlaubl ist. Es werden hier die Ergebnise unsercr eignenen Arbeilen wiedergegeben, die vom Drüseneiter und von leider in späten Stadien exslirpierlen Lymphdrüsen ausgehen. Die Kulturversuche auf verschiedencn Nährboden, die Impfversuche auf Gewe‐bekulturen und auf dem Dottersack von gebrületen Eiern, und schlieslich die Ueberlrangung an verschiedcnen Nagelieren und an Affen, alios ist‐negaliv ausgei'allen. Hingegen als wir einige mit Corlison vorbehandelten Nagetiere mit zerriebenen Lymphdrüsen impftcn, konnlen wir Hautläsionen ohne Begleildrüsen erzeugen, die rethenwise überlragen werden konnlcn, dercn Spezifizität aber nich absolut sicher ist. In ihrer typischen Form zeigt die Katzenkralzkrankheit eine Hautimpfwunde, eine Begleiladenitis und allgeineine Symplome. Die Inkubationszeit der Lymphadenitis wechselt von zwei bis sechs Wochen. Mehrere Lymphknoten der gleichen Gruppe (am mcislen axlllär) sind belroffen, oder gelegentlicli auch zwei nacheinander folgenden Drüsengruppen. Die Lymphadenitis ist. von verschiedener Crösse, und isl derb oder fluk‐tuierend. Line Eilerung trill in der Hälfle der Fälle auf. Die Einlrillspforle isl ebenfalls nur in der Hälfle der Fälle sichlbar, und sieht wie cine kleine, oft. Frühzeilige, flüchtige Flecke oder Papel ans, die aber wicder zum Vorschein kommen kann, wenn die Lymphadenitis auflrilt. Zur gleichen Zeit kann auch gewöhnlich cin mässiger Fieberanslieg beo‐bachlcl werden, der ungefähr 10 Tage daucrt. Der Verlauf ist imnier gularlig. Line volständige Heilung tritt innerhalb einiger Wochen, bzw. Monate auf, sei es dass die Lymphadenitis spontan verschwindet, oder dass sie sich durcli cine Eistel entleerl, die wie eine luberkulose aussiehl. Fin langdauernder Verlauf bildel eine Ausnahme. Die biologischen Unlersuchungcn sind unenlbehrlich und eine sicherc Diagnose kann nur miltels der intrakulanen Reaklion gestellt w r erden. Nach Einsprilzen von 1/10 cc verdünntes Eiler trill am 3. oder 4. Tag‐cine rosarote Papel mit einem Durchmesser von 6 mm oder mehr auf, gelegentlich auch mit einer fokalen oder allgemeinen Reaklion. Diese Hautprobe ist spezifisch, aber kann auch fehlen: daher ist es nötig mehrere verschiedenc Antigene zu brauchen. Die Reaktion bleibt Iange positiv. Die Komplementbindung isl aber nichl spezifisch und isl niclit immer positiv. Für die Diagnose hat sich die Untersucluing des abakte‐riellen loiters oder der durcli Drüsenpunktion gewonnencn Ausslriche als nützlicli erwiescn, wic audi die Probe‐excision in einigeu Fällen. Das Itlutbild ist nur wenig verändert. Alle diese Kritericn crmöglichea die Kalzenkrazkrankheil von den anderen subakulen Lymphadeniliden zu trennen. Wenn keine Lintrittsp‐forle vorbanden isl, muss man zuerst eine durcli gewöhnlichc Erreger verursachle Lymphadenitis, eine luberkulöse Drüsenschwellung, den Morbus Hodgkin, das Lymphogranuloma inguinale (Morbus INicolas‐Favrc), dann die Lymphdrüsengesehwulsle, die erworbene Toxoplasmosis und ein Riesenfollikellymphoma auschliessen. Wenn cine llaulliision beobacbtet werden kann, muss die Differcntialdiagnosc mit Tularaemia, Sodoku und Mykosen gcslelll werden. Scbliesslicb wenn es sich urn eine Polyadenitis haadelt, muss man das Pfeiffersche Drüscnfieber, die Bru‐cellosen und den Morbus Bcsnier‐Boeck‐Sehaumann in Erwägung ziehen. Finn gewisse Anzahl klinische Formen sind jelzt bekannl. Es gibl Krankheitsbilder, die oline jcgliehe klinische Frscheinung verlaufcn, langdauernde Formen, inguinale Formen, die. wegen der Umstände, die ihr Auflrctcn beglcilen, als pseudovenerisch hezciehnel worden sind, ferner audi sekundiir mil luberkulösen Bazillcn infizicrle Katzenkralz‐adeniliden. Ein makulöser Ausschlag oder ein sicheres Erythema nodosum können die Drüsensehwcllung begleilen. Besonders interessanl sind die cklopischen Formen der Krankbeit: Lokalisation im Mnnd und Radicn (Angina oder Pharynxahzess mil ciner llalsdriise), im Augenlid, in der Bindehaut mit; preaurikulärer Adenitis (ähnliches Aussehen wie eine Parinaud'schc Konjunktivilis), im Mescnlerium (inlra‐abdominelle, kliniseh cine Blinddarmenlzündung vorlaiischende Adenitis), in den Lungen (mil Mediaslinalilrüsenbeieiligung oder alypischer Pneumonic). Scbliesslicb eine ganz besondcre Form der Krankbeit isl, von neuro‐nieningialen Lrscheinungen begleilel: Encephalitis, Myelitis, Neuritis, Meningitis. So gibl es zahlreiche Gelegentheilen in welehen der Arzt an cine Kalzenkratzkrankheil denken muss, und mil ciner intrakutanen Reaktion seine Diagnose besläIigen muss. Die diagnoslischen Kriterien für diese Formen werden näher beschrieben und wir möchen bier noch erwähiiea, dass die Kalze in diesen besonderen wie in den gewöhnlichen Foraica als habilueller Virusträger erscheint. Die analomische Untersuchung eiaer Katzenkratzkiankhcit‐Lymphade‐11 nitis zeigl, gewöhnlich mehrere uagleicb grossc Lvmphdrüsen, die von einer lockeren Periadenitis umgeben sind und Eiternngszonen verschie‐dener Grösse enlhallen. Die mikroskopiscbe Unlersuchung ergibl ein Veiselminden des gewöhnlichen hislologischen Bildes, das durch ein enlzündliches Granulom erselzl wird. Man sieht iin gleichen Abschnilt einige durch grossen helleri Zellen cliaraklerisierten Stellen mit Reticu‐lumhyperplasie, mid aucli Zonen, die mil rundlichen Zellen, Poly mi‐klcären mid einigen Plasmazellen infillriert sind. Die Zunkunft dieses Granuloms isl die Bildung nekrolischer Herde mid cine Eitermig. Man kann ferner cine typische, follikuläre Anordnung heohachlen: Ring von Lymphocyten und Plasmazellen, Fpitheloidszellenzone mil Langhans' srhen Kiesenzcllen gemischt, und ein nekrolisehes Zenlrum. Die Reticulum‐ und Fndolhcliumhyperplasie isl selir ausgesproehen und das früh‐zciliges Vullrelen von einer Sklerose an dor Peripherie des Gra:iuloms muss helonl werden. Aber dieses histologisclies Aussehen ist fuUr die katzenkralzkiankheit nicht spezilisch und ist anderen lymphalischen Granulomen v Tuberkulose, Morbus llodgkin und Nicolas‐Favre, Morbus Besnier‐Boeck‐Schaumanii, verschiedene infektiösen und rnykotischen Ly miphadeniliden) sehr ähiilicli. Die llaulimpf'läsion bildet ein der Lymphdrüse ähnliehcs Granulom, mil der gleichen Reliculiimhyper‐plasie. Die Wirkung der Behandlung isl scliwor zu beurteilen, da die Erkran‐kung gewöhnlich einen benignen Verlaiif zeigl. Die Drüsenpunktion ermöglieht das Eiter zu eulferuen und isl die erste therapeulisebe Mass‐nahme die man ergreifen muss. Antibiotika sind zu brauchen, wenn die Drüsenschwellung oder das Fieber nach der punktion iminer noch beslehen. Mit Aureomycin isl die Tempcratur last immer gesimken und die Ileilung der Adenitis ist beschleunigl vwuden. Andere Auloren haben gleieh gule Besullate mil Terramycin, Chloramphenicol und Erythromycin erreiehen können. Die chinirgische Exaerese kann von Nulzen sein, wenn die Lymphadenitis gegenüber den Antibiotika resistent ist. Eine antibiotische Behandlung ist in den eklopischen und komplizierten Former) immer angezeigt.

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