Wie kann die Psychologie zur Bewältigung der Klimakrise beitragen?
2024; Hogrefe Verlag; Volume: 75; Issue: 2 Linguagem: Alemão
10.1026/0033-3042/a000673
ISSN2190-6238
AutoresEllen Matthies, Gerhard Reese, Jutta Mata, Immo Fritsche, Wilhelm Hofmann, Sonja M. Geiger, J. Christopher Cohrs, Laura S. Loy, Laura Henn,
Tópico(s)Environmental Education and Sustainability
ResumoFree AccessPsychologie für die GesellschaftWie kann die Psychologie zur Bewältigung der Klimakrise beitragen?Ellen Matthies, Gerhard Reese, Jutta Mata, Immo Fritsche, Wilhelm Hofmann, Sonja Geiger, J. Christopher Cohrs, Laura Loy, and Laura HennEllen MatthiesProf. Dr. Ellen Matthies, Institut für Psychologie, Otto-von-Guericke-Universität, Postfach 4120, 39106 Magdeburg, Deutschland, [email protected]Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, Deutschland, Gerhard ReeseRheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Deutschland, Jutta MataUniversität Mannheim, Deutschland, Immo FritscheUniversität Leipzig, Deutsczland, Wilhelm HofmannRuhr-Universität Bochum, Deutschland, Sonja GeigerMurdoch University, Australien, J. Christopher CohrsPhilipps-Universität Marburg, Deutschland, Laura LoyRheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau, Deutschland, and Laura HennUniversität Hohenheim, DeutschlandPublished Online:April 10, 2024https://doi.org/10.1026/0033-3042/a000673PDF ToolsAdd to favoritesDownload CitationsTrack Citations Cite ShareShare onFacebookTwitterLinkedInRedditE-Mail SectionsMoreBeiträge der Interventionsforschung stehen seit Jahren zur VerfügungFrühe psychologische Forschung zur Umweltkrise befasste sich vor allem mit dem Umweltbewusstsein und der Frage, welche Rolle es für das umweltschonende Handeln spielt (Maloney & Ward, 1973). Seitdem wurde zudem erforscht, mit welchen Maßnahmen Menschen zu konkreten Verhaltensänderungen bewegt werden können, beispielsweise in den Bereichen Recycling, Energiesparen oder Carpooling. Es zeigte sich, dass ökologisches Wissen, Einstellungen und persönliche Werte oder Motivationen zwar umweltrelevantes Verhalten in gewissem Maße erklären können, diese Faktoren aber allein nicht hinreichend sind, will man das Umweltverhalten von Menschen ändern (Kollmuss & Agyeman, 2002). Erfolgreicher waren Verhaltenserleichterungen, Belohnungen, Rückmeldung über die Erreichung selbst gesetzter Ziele oder auch Informationen darüber, was andere Menschen denken und tun (Dwyer, Leeming, Cobern, Porter & Jackson, 1993).Heute widmet sich die psychologische Forschung sehr viel umfassender und gleichzeitig differenzierter dem menschlichen Erleben und Verhalten in der Klimakrise. Unter welchen Bedingungen Menschen Lebensstiländerungen erfolgreich initiieren – etwa indem sie mit dem Smartmeter wirklich Strom sparen oder auf Elektroautos umsteigen – wird heute von Psycholog_innen in multi- und transdisziplinären Teams untersucht. Die Erkenntnisse sind oft überraschend: So haben oberflächliche Befragungen zum Kauf von Elektroautos lange Zeit vermuten lassen, dass die Zurückhaltung an der geringen Reichweite läge. Psychologische Forschung konnte jedoch zeigen, dass es entscheidend ist, wie über die Reichweite von Elektrofahrzeugen informiert wird. Stellt man Informationen zur Verfügung, wie häufig Schnellladen bei normalem Nutzungsverhalten nötig ist, verliert die Reichweite ihren dominanten Einfluss auf die Entscheidung (Bobeth & Matthies, 2017). Überhaupt hängt die individuelle Entscheidung für E-Mobilität nicht nur von persönlichen Kosten- und Nutzenerwägungen ab. Auch ob wichtige Andere die E-Autonutzung gutheißen und Personen eine ökologische Verkehrswende als ein aussichtsreiches kollektives Projekt verstehen, spielt eine entscheidene Rolle (Barth, Jugert & Fritsche, 2016). Widerlegt wurde die Annahme, dass Menschen, die sich in einem Bereich engagieren, etwa beim Stromsparen, sich dann in anderen Bereichen, etwa beim Autofahren, weniger Mühe machen (Geiger, Brick, Nalborczyk, Bosshard & Jostmann, 2021).Dennoch wird in den Medien häufig der Eindruck erzeugt, dass nachhaltige Lebensstile vornehmlich auf persönlichen Entscheidungen beruhten – und damit die Verantwortung für unzureichenden Klimaschutz beim Individuum läge. Dabei wird häufig angenommen, dass Menschen auf der Grundlage von allgemeinen kognitiven oder evolutionsbiologisch erklärbaren Defiziten grundsätzlich nicht in der Lage seien, sich so zu verhalten, wie es aus Sicht des Umweltschutzes erforderlich wäre (etwa Marshalls "Why our brains are wired to ignore climate change" von 2015).Ergebnisse langjähriger, umweltpsychologisch geprägter Interventionsforschung zeigen jedoch, dass individuelle Entscheidungen nicht in einem strukturellen Vakuum getroffen werden. Sie sind vielmehr eingebettet in Rahmenbedingungen (z. B. staatliche Anreizsysteme, Produktstandards, Regulierung) und die damit verbundene Angebotsseite, also die Auswahl verfügbarer Handlungsoptionen (z. B. Verfügbarkeit und Kosten nachhaltiger / nicht nachhaltiger Produkte und Infrastrukturen). Aus Sicht der Umweltpsychologie lässt sich daher folgern, dass der weitere Verlauf der Klimakrise maßgeblich dadurch bestimmt wird, wie zügig angemessene, psychologisch informierte Rahmenbedingungen geschaffen werden.Ein Beispiel: Das vieldiskutierte Thema der Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen. Ein gesetzliches Tempolimit würde für alle geltende Rahmenbedingungen schaffen, die einerseits die individuellen Verhaltenskosten des langsameren Fahrens reduzieren. Bisher schnell Fahrende würden für ein reduziertes Tempo verstärkt (sie entgehen einer Sanktion). Schließlich würden auch die Sichtbarkeit gemeinschaftlichen Handelns (die große Mehrheit fährt tatsächlich langsamer) und das kollektive Wirksamkeitserleben in der Klimakrise gestärkt (wir tragen gemeinsam etwas zur Reduktion der CO2-Emissionen bei). Der Gesetzgeber würde außerdem ein klares Signal an die Bevölkerung senden, dass zur Bewältigung der Klimakrise Lebensstilveränderungen erforderlich und möglich sind, und somit die Motivation auch für andere klimafreundliche Verhaltensweisen stärken.Von den "Grenzen im Individuum" zu den "Grenzen im sozialen System" und den Potenzialen einer psychologischen Analyse des TransformationshandelnsEine Psychologie des Klimahandelns sollte aber nicht nur über die Bedingungen einer Veränderung persönlichen Alltagshandelns sprechen. Das würde weder der Dringlichkeit wirksamer Transformation gesellschaftlicher Systeme noch der Funktionsweise menschlichen Handelns gerecht. Tatsächlich zeigt neuere Forschung, dass Faktoren des kollektiven Denkens und Handelns beim Klimaschutz bedeutsam sind (Fritsche, Barth, Jugert, Masson & Reese, 2018). Einzelne handeln im privaten, aber insbesondere auch im aktivistisch-politischen Bereich dann klimafreundlich, wenn sie sich mit sozialen Gemeinschaften identifizieren, die sie als klimafreundlich (Schulte, Bamberg, Rees & Rollin, 2020) und kollektiv wirksam (Fritsche & Masson, 2021) wahrnehmen. Auch versucht diese Forschung mit dem Mythos aufzuräumen, ein Zuviel an wahrgenommener Klimabedrohung ließe Menschen zum Nichtstun erstarren. Stattdessen zeigt sich, dass Menschen auf persönliche Bedrohungswahrnehmung häufig mit kollektiver Handlungsbereitschaft reagieren (Barth, Masson, Fritsche & Ziemer, 2018). Dass die Psychologie die Klimakrise (auch) als ein kollektives Problem begreift, das besonders wirksam kollektiv – und mittels politischen Handelns – zu lösen ist, widerspricht dem weitverbreiteten Stereotyp über die psychologische Forschung, dass sie nur am Individuum interessiert sei. Im Jahr 2000 hat ein Team von Soziolog_innen und Psycholog_innen (Stern, 2000) verschiedene Rollen beschrieben, in denen Individuen den Klimaschutz unterstützen können: Durch ihr Handeln im Alltag, aber auch durch das Einfordern entsprechender Politik, durch das Akzeptieren von Maßnahmen oder durch das wirksame Handeln in der eigenen Organisation (also als Unternehmer*in, im Sportverein oder am Arbeitsplatz). Dieses umfassende Verständnis wird in den aktuellen Diskussionen in der wissenschaftlichen Psychologie nun wieder aufgegriffen (z. B. Nielsen, Clayton, Stern, Dietz, Capstick & Whitmarsh, 2021) und es wird zu einer "transformativen" Psychologie aufgerufen, die den Wandel zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Gesellschaft insgesamt unterstützt (Bamberg, Fischer & Geiger, 2021; Wallis, Bamberg, Schulte & Matthies, 2021).Zwei jüngere psychologische Studien zeigen den Nutzen und die mögliche künftige Richtung psychologischer Forschung für Transformationsprozesse auf. Im Jahr 2020 haben Psycholog_innen der Princeton University eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zur Akzeptanz der US–amerikanischen Klimapolitik durchgeführt und belegten hohe Zustimmungsraten (Sparkman et al., 2022). Besonders bemerkenswert an dieser Studie ist, dass nicht nur nach der eigenen Zustimmung, sondern auch nach der vermuteten Unterstützung der Politik in der Gesamtbevölkerung gefragt wurde. Erstaunlicherweise fiel die vermutete Unterstützung sehr viel geringer aus, insgesamt etwa halb so hoch wie die tatsächliche kollektive Unterstützung (d. h. die durchschnittliche Zustimmung über alle Befragten hinweg). Dies bedeutet, dass US-Amerikaner_innen die tatsächliche kollektive Unterstützung der Klimapolitik deutlich unterschätzen ("pluralistische Ignoranz") und klimafreundliche Mehrheitsmeinungen in der Regel für Minderheitsmeinungen halten. Auch Drews und Kolleg_innen (2022) finden das gleiche Muster bei der vermuteten Unterstützung der Einführung von CO2-Steuern. Auch hier wurde die tatsächliche kollektive Unterstützung fälschlich unterschätzt. Fügen wir diese Beobachtungen mit dem Wissen über die Relevanz kollektiver Wirksamkeitserwartungen für individuelle Klimaschutzbereitschaften zusammen, so machen diese Studien Transformationsbarrieren durch Unterschätzung der kollektiven Maßnahmenakzeptanz sichtbar. Dass (falsche) Annahmen, etwa über mangelnde Klimaschutzbewusstheit anderer, sich tatsächlich auf das individuelle Handeln auswirken, konnten Geiger und Swim (2016) in einer Studie zeigen. Sie ließen amerikanische Studierende in einem Experiment glauben, dass die meisten anderen Menschen besorgt oder nicht besorgt über die globale Erwärmung waren. Dabei zeigte sich, dass die Studierenden, die selbst sehr besorgt waren, eher bereit waren, über den Klimawandel zu sprechen, wenn ihnen die Information gegeben wurde, die Mehrheit der Studierenden sei ebenfalls besorgt.Sparkmann et al. (2022) sowie Drews et al. (2022) konnten in ihren Studien auch verschiedene Erklärungsansätze zum Ursprung der Unterschätzung prüfen. So zeigte sich etwa, dass der sogenannte "false consensus effect", wonach Personen ihre eigenen Überzeugungen tendenziell übergeneralisieren, wenn sie deren Verbreitung in der Gesellschaft beurteilen sollen, keine ausreichende Erklärung des Phänomens darstellen kann. Denn während Anhänger_innen der Republikaner (Sparkmann et al., 2022) bzw. Gegner_innen der Klimaschutzmaßnahme (Drews et al., 2022) die kollektive Unterstützung im Einklang mit dem false consensus effect unterschätzten, zeigte sich bei Anhänger_innen der Demokraten bzw. den Befürworter_innen der Maßnahme – entgegen dem false consensus effect – eine immer noch deutliche Unterschätzung der kollektiven Zustimmung. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass die Zustimmung in den Köpfen zu wenig im Alltag kommuniziert und damit für andere sichtbar ausgetauscht wird; stattdessen bestätigen das alltägliche Schweigen über die Klimakrise sowie – strukturell bedingte – vorherrschende soziale Verhaltensnormen den falschen Eindruck mangelnder Zustimmung zum Klimaschutz. Wenn Medien zudem der ablehnenden Seite übermäßig viel Gehör geben und / oder die Opposition aktiver ist als die Befürworter_innen, wie beispielsweise bei Windkraftvorhaben nachweisbar (Hübner et al., 2019), entsteht ein Ungleichgewicht in der öffentlichen Präsenz, das zur pluralistischen Ignoranz beitragen könnte (siehe auch Sparkman et al., 2022). Wenn man nun zusätzlich bedenkt, dass Politikschaffende selbst wiederum die Ambitioniertheit bzw. "Zumutbarkeit" von Klimaschutzmaßnahmen an der vermuteten Unterstützung durch die Bevölkerung kalibrieren (Grelle & Hofmann, 2023), entsteht ein echter Teufelskreis zwischen Politiker_innen und Bürger_innen, denn die Wahrnehmung eines von der Politik bisher nicht besonders engagiert betriebenen Klimaschutzes kann wiederum den (falschen) Eindruck bestätigen, dass sich für ambitionierteren Klimaschutz offenbar keine Mehrheiten finden.Diese Studien und Erklärungsansätze machen deutlich, dass Psycholog_innen auch außerhalb der engeren Umweltpsychologie zum Transformationsgeschehen beitragen können (und dies teilweise bereits tun) indem sie sich mit sozialen Transformationsprozessen und der Rolle von Kommunikation und Urteilsbildung beschäftigen. So gibt es mittlerweile Studien zu sogenannten "second order beliefs", also dem Zustandekommen von Annahmen über die klimabezogenen Überzeugungen anderer (etwa Mildenberger & Tinglev, 2019), oder dazu, wie die Verhaltenswissenschaften dazu beitragen können, dass Online-Diskurse so gestaltet werden, dass diese der Mündigkeit der Bürger_innen dienen (Lorenz-Spreen et al., 2020).Weitere Bereiche der Psychologie, die am Gelingen der Transformation mitwirken können, sind insbesondere die Gesundheitspsychologie, die Arbeits- und Organisationspsychologie sowie die politische Psychologie. So hat die Kommunikation gesundheitlicher "Co-benefits" ein starkes Potenzial für Verhaltensänderungen, die auch für die Transformation bedeutsam sind, etwa die Verringerung des Fleischkonsums (Inauen et al., 2021). Durch die Kommunikation von Co-benefits und entsprechende Änderungen in den Ernährungsempfehlungen (WBGU, 2020) ließen sich nicht nur lokale Ökosysteme und das globale Klima entlasten (Willet et al., 2019), sondern auch Risiken chronisch-degenerativer Krankheiten verringern.Die Arbeits- und Organisationspsychologie kann dazu beitragen, die Motivatoren und Barrieren von Nachhaltigkeit in der Unternehmenspraxis zu verstehen und positiv zu beeinflussen. Besonders relevant sind hier Erkenntnisse darüber, wie organisationaler Wandel von einem "business as usual" hin zu mehr ökologischer, ökonomischer, aber auch sozialer Nachhaltigkeit erfolgreich angestoßen werden kann. Beim "change management" interessiert nicht nur die (top-down) Führungsebene mit ihrem direkten Einfluss auf unternehmerische Entscheidungsprozesse (z. B. Geschäftsmodell, Innovationen, Fairtrade-Lieferketten, Produkt-Recycling etc.), sondern auch die Rolle der bestehenden Binnenkultur im Unternehmen. Letztere setzt einerseits soziale Normen, kann andererseits aber auch (bottom-up) von "Bürger_innen am Arbeitsplatz" mitgestaltet werden. Die breitere, wirtschaftspsychologische Perspektive wiederum stellt grundlegende Fragen nach den psychologischen Bedingungen und Effekten nachhaltiger Formen des Konsums bis hin zu Konsumvermeidung und Genügsamkeitsorientierung (Suffizienz) auf der individuellen Ebene (z. B. Thøgersen, 2021). Außerdem beschäftigt sie sich mit alternativen Formen des Wirtschaftens (z. B. sharing economy, Hunecke, Richter & Heppner, 2021).Die politische Psychologie ihrerseits kann, insbesondere mit Blick auf die benötigte Neugestaltung politischer Rahmenbedingungen, zu einem besseren Verständnis der psychologischen Determinanten der Akzeptanz politischer Maßnahmen beitragen (z. B. Bergquist et al., 2022). Unter welchen Bedingungen sind Bürger_innen bereit, auch eingreifendere (d. h. mit persönlichen Kosten verbundene) politische Maßnahmen zu akzeptieren, oder fordern diese sogar aktiv von der Politik ein (Grelle & Hofmann, 2023)? Hier rücken neben Maßnahmenqualitäten wie insbesondere der wahrgenommenen Fairness und Effektivität politischer Maßnahmen auch zunehmend Faktoren in den Vordergrund, die den Wunsch nach starker Regulierung bzw. starkem staatlichen Krisenmanagement befördern. Dazu gehört neben dem Vertrauen in die Politik etwa die – mit neoliberalen Überzeugungen inkompatible – Einsicht, dass ein schwieriges gesellschaftliches Problem wie die Klimakrise eben nicht allein durch Eigenverantwortung oder die Kräfte des freien Marktes gelöst werden kann (Grelle & Hofmann, 2023).FazitHaupterkenntnisse der Umweltpsychologie wurden lange ignoriert und oft auf die im Individuum liegenden Blockaden für Lebensstiländerungen reduziert. Wir argumentierten oben, dass diese "Vakuumperspektive" jedoch die Kontextbedingungen, die menschliches Handeln beeinflussen, außer Acht lässt. Menschen sind in vielfältigen Rollen und vielfältiger Weise in den Wandel eingebunden, und immer mehr Teilbereiche der Psychologie berücksichtigen diese systemischen Bedingungen. Die Gesellschaft kann – und sollte – das reichhaltige Wissen der aktuellen wissenschaftlichen Psychologie nutzen, um auf allen Handlungsebenen – ob durch Verantwortungsübernahme im Privaten oder öffentlich, allein oder kollektiv, ehrenamtlich ebenso wie beruflich, von der lokalen bis zur internationalen Ebene – zum Gelingen der Transformation beizutragen.LiteraturBamberg, S., Fischer, D. & Geiger, S. M. (2021). The Role of the Individual in the Great Transformation Toward Sustainability. Frontiers in Psychology, 12, 710897. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2021.710897 First citation in articleCrossref, Google ScholarBarth, M., Jugert, P. & Fritsche, I. (2016). 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