Handbuch der Bodenkunde
2024; Linguagem: Alemão
10.1002/9783527678495.hbbk2024004
Autores Tópico(s)Pleistocene-Era Hominins and Archaeology
ResumoBodenbildung findet stets statt, auch unter eiszeitlichen Bedingungen. Man kann also nicht nach ihrem Beginn fragen. Der Beginn der Entstehung fortgeschrittener Bodentypen aber ist von Interesse. Das Erscheinen der Verbraunung und zusätzlich der Lessivierung ist vom Substrat und Klima abhängig. Verbraunung und Lessivierung können theoretisch direkt nach der Entstehung des Substrates beginnen oder erst viel später. Diese Verweilzeit zu bestimmen, braucht es geeignete Datierungen. Der Autor findet den Zeitpunkt für den Beginn von Verbraunung und Lessivierung im carbonatischen Löss um 7000 vor heute. In carbonatfreien Sandgebieten kann sie in schwacher Form früher beginnen. Kräftige Lessivierung endet bereits wieder mit dem Atlantikum. Vor 7000 Jahren vor heute gab es zwei Erwärmungsphasen: die eine mit Beginn des Spätglazials ab rund 14 450 a vor heute, die andere mit Beginn des Holozäns ab 11 700 a. In diesen beiden Erwärmungsphasen herrschten bis 7000 a vor heute in Carbonatsubstraten humose A‐C‐Böden. Kurz vor dem Verbraunungsbeginn um 7000 a setzt bereits die anthropogene Sesshaftigkeit und Rodung ein. Auf den dadurch entstehenden Kolluvien bilden sich Braunerden, bei kürzerer Rodungsfolge A‐C‐Böden. Auch die Natur liefert während der Nacheiszeit Neusubstrate, wie Flussablagerungen, Muren, Dünen, Marsch‐ und Wattsedimente. Sie erleben notwendigerweise eine kürzere Bodenbildungsdauer als die Ablagerungen, die seit der letzten Kaltzeit mit der Bodenbildung beginnen konnten. Ihr späterer Bodenbildungsbeginn verleiht interessante Daten für Varianten der Bodenbildung.
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