Fehlertolerante Patientenidentifikation mit ADABAS, Performanz durch Verletzung der Normalform
1991; Springer Nature; Linguagem: Alemão
10.1007/978-3-662-00879-9_53
ISSN0342-4103
Autores Tópico(s)Biomedical Text Mining and Ontologies
ResumoZusammenfassungFür Patientendatenbanken ist eine fehlertolerante, valide Patientenidentifikation eine unverzichtbare Voraussetzung, um die für Krankenversorgung, klinische Forschung und patientenorientierte Administration so wichtige Patientenhistorie korrekt zu verarbeiten. Diese alte Forderung der Medizininformatik wird von den bekannten kommerziellen Patientenverwaltungssystemen nur unzureichend erfüllt. Die Abteilung Medizinische Informatik und das Klinikrechenzentrum haben daher ein neues Patientenverwaltungssystems am Universitätsklinikum Freiburg auf der Basis des relational orientierten Datenbank-Systems ADABAS/NATURAL entwickelt und die Patientenidentifikation neu gestaltet. Wahlweise kann über eine eindeutige, semantikfreie I-Zahl oder über eine beliebige Kombination aus Nachname, Vorname, Geburtsname und Geburtsdatum identifiziert oder verifiziert werden. Der Algorithmus standardisiert zunächst fehlertolerant den Suchnamen bzgl. der Schreibweise (Groß/Klein, Umlaute, ß). Für Nachname, Vorname und Geburtsname wird zusätzlich der ADABAS interne phonetische Code verwendet. Weiter ist eine teilqualifizierte Suche für alle Namen möglich, und aus mehreren Wörtern bestehende Namen (z.B. von Meyer, Meyer von) werden fehlertolerant gegenüber der Wortstellung verarbeitet. Bei der Realisierung wurde großer Wert auf die Performanz gelegt, da im Routinebetrieb mit bis zu 30.000 Transaktionen am Tag zu rechnen ist. Unter besonderer Berücksichtigung der Eigenschaften von ADABAS werden die Suchbegriffe z. T. in multiplen Feldern abgespeichert. Diese verletzen jedoch die Normalisierungsregeln des relationalen DB-Modells. Der Suchalgorithmus ist selbstoptimierend und durch iterative Abarbeitung der Treffermenge ist selbst bei großen Datenmengen eine optimale Antwortzeit innerhalb weniger Sekunden gewährleistet. Der Aufwand des DB-Systems ist im Wesentlichen direkt proportional zur angegebenen Anzahl der Suchmerkmale, und die Antwortzeit hängt nur unwesentlich von der Treffermenge ab. Für typische Suchbeispiele konnte durch diese kontrollierte Abweichung von der Normalform die Anzahl der Plattenzugriffe um das vierfache gegenüber einer Implementierung in reiner dritter Normalform reduziert werden.
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