Die Produktion und Zirkulation des Liquors und ihre Störungen
1959; Springer Nature; Linguagem: Alemão
10.1007/978-3-642-48624-1_2
ISSN0438-5209
AutoresG. Schaltenbrand, Harold G. Wolff,
Tópico(s)Nitric Oxide and Endothelin Effects
ResumoInnere und äußere Liquorräume sind entwicklungsgeschichtlich verschiedener Herkunft. Das Ventrikelsystem entsteht aus der Ektodermrinne, die sich zum Neuralrohr schließt, während das das Zentralnervensystem umgebende Gewebe, die ursprüngliche Meninx primitiva der Fische, mesodermaler Abstammung ist. Aus Transplantationsversuchen des Neuralrohrs und der Neuralleiste von Flexner, Harvey und Burr geht allerdings hervor, daß die Leptomeninx sich aus der Neuralleiste entwickelt, also ein Bindegewebe ektodermalen Ursprungs darstellt. Bei den niederen Fischen tritt phylogenetisch zum erstenmal ein abgeschlossener Hohlraum des Medullarrohrs auf. Er ist gefüllt mit körpereigener Flüssigkeit, dem Liquor. Das Zentralnervensystem ist bei den niederen Fischen von einer Bindegewebsschicht umgeben, der erwähnten Meninx primitiva, welche noch nicht in Pia, Arachnoidea und Dura differenziert ist. Durch Einstülpung sehr gefäßreicher Meningenareale in verdünnte Abschnitte des Medullarrohrs der dorsalen hinteren Kopfgegend entstehen die Plexus chorioidei, deren Stroma bindegewebig und deren Epithel neuroepithelialer Abkunft ist. Bei den Knochenfischen finden sich schon die Anfänge äußerer Liquorräume. Von der Deckplatte des 4. Ventrikels aus bilden sich liquorführende Hohlräume, die um das Kleinhirn und den Hirnstamm angeordnet sind. Nach Weed zeigen Säugetierembryonen in ihrer Ontogenese eine ähnliche Entwicklung des Liquorsystems. Der Liquor füllt bei am Lande lebenden Wirbeltieren nicht nur die Ventrikel aus, sondern umgibt die gesamte Oberfläche des Zentralnervensystems. Die Liquorräume werden von der Auskleidung der Ventrikel, den Meningen und den Plexus chorioidei allseits eingeschlossen.
Referência(s)