Artigo Revisado por pares

Archive der Kritik. Die Allgemeine Literatur-Zeitung und das Athenaeum

2008; Wiley; Linguagem: Alemão

ISSN

1756-1183

Autores

Roswitha Burwick,

Tópico(s)

Historical Influence and Diplomacy

Resumo

Napierala, Mark. Archive der Kritik. Die Allgemeine Literatur-Zeitung und das Athenaeum. Heidelberg: Universitatsverlag Winter, 2007. 228 pp. euro35.00 hardcover. Napierala kontrastiert in seiner Arbeit die Allgemeine Literatur-Zeitung (A.L.Z), in der sich das Rezensionwesen des 18. Jahrhunderts beispielhaft vorstellt, mit dem Zeitschriftenexperiment der Bruder Schlegel, mit dem diese eine vollig neue Richtung einschlagen woUten, die das Ende der A.L.Z bedeuten sollte. Napierala geht es vor allem darum, die A.L.Z zu rehabilitieren; so argumentiert er, dass beide Journale sich mit einer immer schwerer zu uberblickenden literarischen Produktion auseinandersetzen mussten, und dadurch keineswegs als alt und neu zu werten sind, sondern punktgenaue Alternativen darstellen. Der Band ist in 2 Hauptteile gegliedert: Teil 1 bespricht die AL.Z und beginnt mit der Darstellung des historischen Bezugsfeldes, d.h., einem Exkurs zur Literargeschichte (historia literaria), die nach Bacon einen planmasig organisierbaren Wissensfortschritt postuliert, der durch intensive Gelehrtenkooperation zu erreichen ist. Napierala weist nun auf die Differenzierung des Begriffes im 18. Jahrhundert hin, da es nun um die literarische Ausbildung der Offentlichkeit geht, die neue publizistische Formen verlangt. Wichtig werden nun Normierung der wissenschaftlichen Arbeitstechniken und der gelehrten Umgangsformen, Bildung der Kritikfahigkeit und des Urteilsvermogens. Im Kapitel, Vollstandigkeit, geht es vor allem um die wissenschaftliche Offentlichkeit der Journale, die den Informationsfluss zwischen den Gelehrten disseminieren und neben den intellektuellen auch merkantile Interessen vertreten. Die A.L.Z. ist hier nun bemuht, sich vor allem als zeitgemases Journal zu prasentieren, das sowohl theoretische als auch historische Grundlichkeit und Vollstandigkeit propagiert. Aktuell ist sie, da sie die laufende literarische Produktion dokumentiert; vollstandig, da sie diese in ihrer Gesamtheit anzeigt. Um diese Aufgabe zu bewaltigen, werden alle Schriften vermittels systematischer, h ist oriographischer und bibliographischer Koordinaten qualifiziert, um sie lokalisierbar zu machen. Im Kapitel Unparteilichkeit argumentiert der Autor, dass Unabhangigkeit zum Selbstverstandnis der Gelehrtenrepublik gehort; Streitverbot ist damit oberste Prioritat und wird durch den Hinweis auf das Gelehrtenethos abgestutzt. Damit erfahrt die Journalkritik einen Funktionswandel, denn es geht nun um sachthenliche Kommunikation uber Literatur zugunsten der kritischen Interpretation und Diskussion. Im Kapitel weist der Autor darauf hin, dass die A.L.Z. auf die Notwendigkeit der Anonymitat fur eine vorbehaltlose Kritik beharrt, da sich der Kritiker vor den Anfeindungen der Kritisierten schutzen musse. Daruberhinaus wird betont, dass der Leser die Anonymitat als erzieherische Masnahme zu akzeptieren habe, da er dadurch gezwungen sei, sich ausschlieslich auf den Sachgehalt zu konzentrieren. …

Referência(s)