El Mausoleo del Dintel de los Ríos de Mérida, "Revve Anabaraecus" y el culto de la confluencia

1997; Verlag Philipp von Zabern; Volume: 38; Issue: 38 Linguagem: Alemão

ISSN

0418-9744

Autores

Alicia M. Canto, Ana María Bejarano Osorio, Félix Palma García,

Tópico(s)

Archaeological and Geological Studies

Resumo

Der erste Teil des Beitrags stellt die Ergebnisse der Grabungen in einem privaten spatantiken´ Mausoleum in Merida vor, die im zweiten Halbjahr 1994 durchgefuhrt wurden. Es liegt im Osten auserhalb der antiken Stadt innerhalb der archaologischen Zone der ‘Casa del Anfiteatro’ in der Nahe des Theaters und Amphitheaters. Das gewolbte Gebaude umfast zwei Konstruktionsphasen, denen funf bzw. drei Leichenbestattungen entsprechen, und drei weitere Phasen seiner Benutzung. Obgleich verschiedene Graber schon in der Antike ausgeraubt waren - mehrere Raubgraben sind dokumentiert -, reicht das Fundmaterial aus, jede Phase zu datieren. Die ersten beiden entsprechen der Periode zwischen dem Ende des 2. Jhs. und dem Ende des 3. Jhs. n. Chr. Fur die erste Phase sind terra sigillata hispanica und Lampen belegt, fur die zweite terra sigillata africana (Hayes A und Lamboglia 42), auserdem verschiedene Munzen; u. a. stammt eine Munze Galliens (253-268 n. Chr.) aus einer Wand, die sie damit in die zweite Phase datiert. Zwischen der Mitte des 4. und dem 5. Jh. wurde das Mausoleum als armlicher Wohnbereich wiederbenutzt und anschliesend endgultig aufgegeben. Dieses chronologische Schema stimmt mit den bekannten Datierungen der nahe gelegenen Nekropolen uberein. Der zweite Teil gilt den Inschriften. Das wichtigste Zeugnis stellt ein Tursturz aus der zweiten Phase des Mausoleums dar. Der grose Marmorblock uberliefert im Zentrum eine Inschrift. Sie erwahnt eine recommemoratio - ein linguistisches Unikum, dessen Bedeutung gut zum archaologischen Befund past - des C. Iulius Successianus, augustalis Emeritensis. Auserdem wird sie auf beiden Seiten von zwei Reliefs mit den Darstellungen der Personifikationen der beiden Flusse gerahmt, die bei Merida zusammenfliesen, des Ana (heute Guadiana) und des Barraeca (heute Albarregas). An das Studium ikonographischer Vorganger und Parallelen (u. a. vgl. den ‘Okeanos’ aus Merida) schliesen sich Uberlegungen zur Inschrift an. Sic gehen von einer Verbindung beider Personifikationen mit den religiosen Aktivitaten eines Augustalen aus. So schlagt die Autorin eine Beziehung zwischen Barraecus und dem einheimischen, vermutlich vettonischen Theonym Rewe Anabaraecus vor, wobei sie revve als »Flus, Flusgott« interpretiert und einen Kult des Zusammenflusses der beiden Flusse annimmt. Ahnlichkeiten mit einheimischen gallischen, germanischen und britannischen Kulten werden deutlich, die seit augusteischer Zeit mit dem Kaiserkult mittels arae und templa wie in Lugdunum, Colonia Agrippma oder Camulodunum in Zusammenhang gebracht werden. Die mit Caesar und Augustus eng verbundene Stadt Augusta Emerita lies Munzen mit Darstellungen einer ara Providentiae (Augustae) und eines Tempels Aeternitatis (Augustae) pragen. Beiden durften reale Bauten entsprochen haben. Aus der Zone des Zusammenflusses stammt ein 1924 entdeckter Fund verschiedener Exvotos, u. a. eines Pferdes, einer Reiterstatuette, eines flamen und einer flamimca. Die Autorin schlagt vor, das der vorromische vettonische Kult wie andernorts in iulisch-elaudischer Zeit zu einem provinziellen Kaiserkult umgepragt wurde. Dieses Thema bleibt jedoch weiteren Studien Vorbehalten. Die eine der beiden anderen Inschriften stammt von einem kleinen Grabaltar, die zweite ist das Fragment einer grosen kaiserlichen Inschrift. Letztere geht sicherlich auf den Kaiser Claudius, und zwar etwa auf die Jahre zwischen 51 und 54 n. Chr. zuruck und kann vielleicht dessen Erweiterungs- und Ausschmuckungsarbeiten am benachbarten Amphitheater, einem Geschenk des Augustus an die Colonie im Jahre 8 v. Chr., datieren.

Referência(s)