Capítulo de livro

Untersuchungen an Schizophrenen

1995; Springer Nature; Linguagem: Alemão

10.1007/978-3-642-79726-2_7

ISSN

0077-0671

Autores

Hans H. Stassen,

Tópico(s)

Historical Psychiatry and Medical Practices

Resumo

“Negative” Symptome wie Affektarmut, Affektverflachung, die Unfähigkeit ein “normales” Maß an affektiven Reaktionen zu zeigen oder effektive Reaktionen in der Umgebung wahrzunehmen, emotionale Abstumpfung, lang andauernde Apathie, Verarmung des sprachlichen Ausdrucks oder psychomotorische Verlangsamung sind konstituierende Elemente der wichtigsten klinischen SchizophreniedefiniticHien und haben als eigenständiges theoretisches Konzept Eingang in das sogenannte Negativ-Positiv-Modell der Schizophrenie gefunden. In diesem Modell werden negative Symptome als pathologische Defizite angesehen, während Wahn, Halluzinationen oder floride formale Denkstörungen Ausdruck eines pathologischen Überbordens und Außer-Kontrolle-Geratens sind (z.B. Allen 1983; Andreasen 1989, Andreasen und Flaum 1991; Hogg und Brooks 1990; Kirkpatrick et al. 1990; de Leon et al. 1989; McGlashan und Fenton 1992; Ragin et al. 1989; Wing 1989; Zubin 1985). Diese auf den ersten Blick willkürlich erscheinende Dichotomisierung wichtiger psychopathologischer Merkmale der Schizophrenie geht auf die klinische Beobachtung zurück, daß negative Symptome entweder nicht oder schlecht auf antipsychotische Medikation ansprechen, häufig mit einem ungünstigen Krankheitsverlauf verknüpft sind und möglicherweise von gewissen morphologischen Strukturveränderungen im Gehirngewebe begleitet werden (Crow 1980, 1985). Mit anderen Worten, eine ganze Reihe klinischer Befunde vermitteln den Eindruck, daß positive, produktive Symptome mehr mit dem akuten Geschehen und psychopathologische Defizite mehr mit den chronischen Aspekten der Krankheit zusammenhängen.

Referência(s)