Die FPÖ in der vergleichenden Parteienforschung. Zur typologischen Einordnung der Freiheitlichen Partei Österreichs
2002; Innsbruck University Press; Volume: 31; Issue: 3 Linguagem: Alemão
10.15203/ozp.807.vol31iss3
ISSN2313-5433
Autores Tópico(s)Public Administration and Political Analysis
ResumoDie FPO ist eine europaische Ausnahmeerscheinung: Unter allen im Europaischen Parlament vertretenen Parteien ist sie die mit Abstand erfolgreichste unter den Parteien, die in keine Parteifamilie eingebunden und keiner Fraktion des Europaischen Parlaments angehoren. Diese Verbindung aus Erfolg auf nationaler und Isolierung auf europaischer Ebene hangt mit dem spezifischen Charakter der FPO zusammen: Sie ist „populistisch“ – weil sie beansprucht, „das Volk“ gegen die Eliten zu vertreten und zu mobilisieren. Sie ist „rechtspopulistisch“ – weil sie, wie andere Parteien in Europa (FN, Lega Nord, Vlaams Blok, etc.) auch, sich zur Verteidigung von (nationaler oder ethnischer) Identitat gegen die Aufhebung oder verstarkte Durchlassigkeit von Grenzen wendet. Sie ist aber auch, im Gegensatz zu den meisten anderen rechtspopulistischen Parteien Europas, eine Traditionspartei – und Teil dieser Tradition ist auch die osterreichische NSDAP. Erst die Kombination aller Faktoren erklart den Erfolg der FPO – aber auch die internationale Reaktion auf diesen Erfolg.
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